11 Und es naheten zu ihm alle die Zöllner und Sünder, ihn zu hören; 2und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murreten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf und isset mit ihnen. 3Er aber sprach zu ihnen dieses Gleichniß und sagte: 4Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat, und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neun und neunzig in der Wüste und geht dem verlornen nach, bis er es findet? 5Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; 6und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. 7Ich sage euch: also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße thut, mehr denn über neun und neunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. - 8Oder welches Weib, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an, und kehrt das Haus aus, und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? 9Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. 10Also, sage ich euch, ist Freude B. wird Fr. sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße thut. 11Er sprach aber: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; 12und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gieb mir den Theil des Vermögens, das mir zufällt. Und er theilte ihnen die Habe. 13Und nicht viele Tage darnach brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. 14Als er aber alles verzehrt hatte, ward eine gewaltige Hungersnoth in jenem Lande, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. 15Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, und der schickte ihn auf seine Aecker, die Schweine zu hüten. 16Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den TräbernJohannisBrot genannt, und war ein Nahrungsmittel für Thiere und zuweilen für die ärmsten Leute, welche die Schweine fraßen, und niemand gab ihm. 17Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Ueberfluß an Brot, ich aber komme hierT. r. l. f. hier um vor Hunger. 18Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und ich will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt wider den Himmel und vor dir, 19ichT. r. und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. 20Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater, und ward innerlich bewegt, und lief hin, und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn sehr. 21Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt wider den Himmel und vor dir, ichT. r. und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. 22Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das vornehmste Kleid her und ziehet es ihm an und gebet einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße, 23und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein, 24denn dieser, mein Sohn, war todt, und ist wieder lebendig geworden, T. r. f. h. und war verloren, und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. 25Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er kam und sich dem Hause nahete, hörte er Musik und Reigen. 26Und er rief einen der Knechte zu sich und erkundigte sich, was das wäre. 27Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten hat. 28Er aber ward zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aberT. r. f. h. nun ging hinaus und bat ihn. 29Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich dein Gebot übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre; 30als aber dieser, dein Sohn, gekommen ist, der deine Habe mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. 31Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und all das Meinige ist dein. 32Es geziemte sich aber, fröhlich zu sein und sich zu freuen; denn dieser, dein Bruder, war todt, und ist wieder lebendig geworden, und war verloren, und ist gefunden worden.