1Eure Nächstenliebe darf durch nichts erschüttert werden. Vergesset nicht die Pflichten der Gastfreundschaft. 2Haben doch manche in Erfüllung dieser Pflicht Boten Gottes beherbergt und wussten es nicht. 3Gedenket derer, die im Gefängnis sind, mit denselben Gefühlen, als wäret ihr selbst im Gefängnis, und derer, die körperliche Misshandlungen zu erleiden haben, als ob ihr selbst derartiges an eurem Leibe auszuhalten hättet. 4In Ehre stehe bei euch die Ehe, und unbefleckt sei euer Ehebett; denn Unzüchtige und Ehebrecher werden dem Strafgericht Gottes verfallen. 5Euer Lebenswandel sei frei von Geldgier. Begnügt euch mit dem, was ihr habt; denn Gott selbst hat gesagt: "Ich will dir nie meine Hilfe versagen und dich niemals verlassen." 6Daher dürfen wir mit aller Zuversicht sagen: "Der Herr ist meine Hilfe, und ich brauche mich nicht zu fürchten; was können mir die Menschen tun?" 7Vergesset nicht eure Führer, die euch das Wort Gottes verkündigt haben! Betrachtet immer wieder das Ende ihrer Erdenlaufbahn und nehmt euch ihren Glauben zum Vorbild! 8Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in alle Zukunft! Amen! 9Daher lasst euch nicht durch allerlei fremdartige Lehren in die Irre führen. Das Beste ist es, wenn ein Herz in der Gnade Gottes fest gegründet bleibt, und sich nicht um Speisegesetze kümmert; denn die in ihrem täglichen Leben sich ängstlich nach derartigen Gesetzen richteten, haben keinerlei geistigen Nutzen daraus ziehen können. 10Auch wir haben einen Opferaltar, von dem jene nicht essen dürfen, die noch an den Opfern des jüdischen Tempels festhalten. 11Denn die Leiber der Tiere, deren Blut vom Hohenpriester als Sühneopfer für die Sünde ins Allerheiligste gebracht wird, müssen außerhalb des Lagers verbrannt werden. 12Deshalb hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut von der Sünde zu reinigen, außerhalb des Stadttores den Tod erlitten. 13Darum lasst uns zu ihm aus dem jüdischen Lager hinausgehen und seine Schmach auf uns nehmen. 14Denn wir haben hier keine bleibende Wohnstätte, sondern suchen die, welche in der Zukunft für uns bestimmt ist. 15So wollen wir durch Jesus täglich ein Lobopfer unserem Gott auf den Altar legen; dieses Opfer besteht in der geistigen Frucht, die von den Lippen derer fällt, die den Namen Gottes preisen. 16Vergesset nicht, andern wohl zu tun und sie an euren Gütern teilnehmen zu lassen; denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Gehorchet euren Führern und füget euch ihrer Leitung; 17denn sie haben über eure Seelen zu wachen und einst Rechenschaft über euch abzulegen. Mögen sie das dann mit Freuden tun können und nicht mit Seufzern; denn letzteres wäre euch nicht zum Heile. 18Betet auch für uns! Wir sind nämlich überzeugt, ein gutes Gewissen zu besitzen, da wir bestrebt sind, in allen Punkten ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. 19Um so dringender ist meine Bitte um euer Gebet, damit ich um so schneller euch wiedergeschenkt werde. 20Der Gott des Friedens, der unsern Herrn Jesus Christus aus dem Reich der geistig Toten herauf geführt hat - jenen großen Hirten, der mit seinem Blute für alle Zukunft eine neue Heilsordnung begründete -21 dieser Gott möge euch mit jeder guten Gabe ausrüsten, damit ihr imstande seid, Seinen Willen zu erfüllen. Er möge in uns allen durch Jesus Christus das zur Ausführung bringen, was in Seinen Augen wohlgefällig ist. Ihm sei die Ehre für alle Zukunft! Amen. 21 22Ich bitte euch, liebe Brüder, diese Worte der Ermahnung ruhig hinnehmen zu wollen. Sie bilden ja auch nur einen ganz kurzen Teil meines Briefes an euch. 23Ich möchte euch noch mitteilen, dass unser Bruder Timotheus wieder in Freiheit gesetzt worden ist. Sobald er kommt, werde ich mit ihm zusammen euch besuchen. 24Grüßet alle eure Führer und alle Gottestreuen. Es grüßen euch die Christen aus Italien. 25Die Gnade sei mit euch allen! Amen.