1DJe Weisheit des geringen bringet jn zu ehren / Vnd setzet jn bey die Fürsten. Psal. 113. 2DV solt niemand rhümen vmb seines grossen Ansehens willen / Noch jemand verachten / vmb seines geringen Ansehens willen. 3Denn die Biene ist ein kleins Vögelin / vnd gibt doch die allersüsseste Frucht. 4ERheb dich nicht deiner Kleider / vnd sey nicht stoltz in deinen ehrenWenn du in deiner Maiestet vnd Gewalt prangen must. / Denn der HERR ist wünderbarlich in seinen wercken / vnd niemand weis / was er thun wil. 5Viel Tyrannen haben müssen herunter auff die Erden sitzen / Vnd ist dem die Kron auffgesetzt / auff den man nicht gedacht hette. 6Viel grosser Herrn sind zu boden gangen / vnd gewaltige Könige sind andern in die hende komen. 7VErdamne niemand / ehe du die Sache zuuor erkennest / Erkenne es zuuor / vnd straffe es denn. 8DV solt nicht vrteilen / ehe du die Sache hörest / Vnd las die Leute zuuor ausreden. 9MEnge dich nicht in frembde Sache / Vnd sitze nicht bey vnrechtem vrteil. 10MEin Kind / Stecke dich nicht in mancherley Hendel / Denn wo du dir mancherley fürnimpst / wirstu nicht viel dran gewinnen. Wenn du gleich fast darnach ringest / So erlangestu es doch nicht / Vnd wenn du gleich hie vnd da flickest / So kompstu doch nicht eraus. 11MAncher lessts jm sawr werden / vnd eilet zum Reichthum / Vnd hindert sich nur selber damit. 12DAgegen thut mancher gemach / der wol Hülffe bedürffte / ist dazu schwach vnd arm / 13Den sihet Gott an mit gnaden / vnd hilfft jm aus dem Elend / vnd bringt jn zu Ehren / das sich sein viel verwundern. 14ES kompt alles von Gott / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Tod / Armut vnd Reichthum. 15DEn fromen gibt Gott güter die da bleiben / 16Vnd was er bescheret / das gedeiet jmerdar. 17MAncher karget vnd sparet / vnd wird da durch Reich / 18vnd dencket / Er habe etwas fur sich bracht. 19Vnd spricht / Nu wil ich gut Leben haben / essen vnd trincken von meinen Gütern / Vnd er weis nicht / das sein Stündlin so nahe ist / vnd mus alles andern lassen vnd sterben. Luc. 12. 20BLeibe in Gottes wort / vnd vbe dich drinnen / vnd beharre in deinem Beruff / Vnd las dich nicht jrren / wie die Gottlosen nach Gut trachten. 21Vertrawe du Gott / vnd bleibe in deinem beruff / 22Denn es ist dem HERRN gar leicht / einen Armen Reich zu machen. 23GOtt segnet den Fromen jre güter / vnd wenn die zeit kompt / gedeien sie balde. 24Sprich nichtEin Armer sol nicht verzagen. Ein Reicher / sol sich nicht vermessen. / Was hilfft michs / vnd was hab ich die weil? 25Sprich nicht / Jch habe gnug / wie kan mirs feilen? 26WEnn dirs wolgehet / so gedencke / Das dirs wider vbel gehen kan / Vnd wenn dirs vbel gehet / so gedencke / Das dirs wider wol gehen kan / 27Denn der HERR kan einem jglichen leichtlich vergelten im Tod / wie ers verdienet hat. 28Ein böse stunde machet / das man aller Freude vergisset / Vnd wenn der Mensch stirbet / so wird er innen / wie er gelebt hat. 29Darumb soltu niemand rhümen fur seinem ende / Denn was einer fur ein Man gewest sey / das findet sich an seinen Nachkomen. 30HErberge nicht einen iglichen in deinem Hause / Denn die Welt ist vol vntrew vnd list. 31Ein falsch Hertz ist / wie ein Lockvogel auff dem Kloben / vnd lauret / wie er dich fahen müge. 32Denn was er guts sihet / deutet er auffs ergest / vnd das allerbeste schendet er auffs höhest. 33Aus einem funcken / wird ein gros Fewr / vnd der Gottlose höret nicht auff / bis er Blut vergiesse. 34Hüt dich fur solchen Buben / sie haben nichts guts im sinn / das sie dir nicht ein ewige schande anhengen. 35Nimpstu einen Frembden zu dir ein / so wird er dir vnruge machen / vnd dich aus deinem Eigenthum treiben.