1EJn Erbeiter / der sich gern vol seufft / der wird nicht reich / Vnd wer ein geringes nicht zu rat helt / Der nimpt für vnd für abe. 2WEin vnd Weiber bethören die Weisen / 3Vnd die sich an Huren hengen werden wild / vnd kriegen Motten vnd WürmeFrantzosen / Leuse vnd ander kranckheit der Betler. zu lohn / Vnd verdorren den andern zum mercklichen Exempel. 4WEr bald gleubet / der ist Leichtfertig / Vnd thut jm / wenn er sich so verfüren lesst / selbs schaden. 5WEr sich frewet / das er schalckheitAls Vlenspiegel / Vincentius / Pfaff vom Kalenberg. treiben kan / der wird verachtet / Wer aber solche vnnütze Schwetzer hasset / der verhütet schaden. 6HOrestu was böses / das sage nicht nach / Denn schweigen schadet dir nicht / 7Du solts weder Freund noch Feinde sagen / 8Vnd offenbars nicht / wo du es on böse gewissen thun kanst / 9Denn man höret dir wol zu / vnd mercket drauff / Aber man hasset dich gleichwol. 10HAstu etwas gehöret / las es mit dir sterben / so hastu ein rügig Gewissen / Denn du wirst ja nicht dauon bersten. 11Aber ein Narr bricht heraus wie ein zeitig Kind heraus wil / 12Wenn ein wort im Narren steckt / so ists eben / als wenn ein Pfeil in der Hufft steckt. 13SPrich deinen Nehesten drumb an / vileicht hat ers nicht gethan / Oder hat ers gethan / das ers nicht mehr thu. 14SPrich deinen Nehesten drumb an / vileicht hat ers nicht geredt / Hat ers aber geredt / das ers nicht mehr thu. 15SPrich deinen Freund drumb an / Denn man leuget gern auff die Leute / drumb gleube nicht alles / was du hörest. 16Es entferet offt einem ein wort / vnd meinets doch nicht also / Denn wer ist / dem nicht zu weilen ein wort entferet? 17SPrich deinen Nehesten drumb an / ehe du mit jm pochest / vnd dencke an Gottes gebot. 18Denn die furcht Gottes / machet weislich thun in allen Sachen vnd Gottes gebot / leret klüglich faren in allem Handel. 19ARglistigkeit ist nicht Weisheit / vnd der Gottlosen tücke sind keine klugheit / 20Sondern ist eine bosheit / vnd Abgötterey / vnd eitel torheit vnd vnweisheit. 21ES ist besser / geringe klugheit mit Gottes furcht / Denn grosse klugheit / mit Gottes verachtung. 22ES ist mancher Scharffsinniger / vnd doch ein Schalck / vnd kan die Sachen drehen / wie ers haben wil. 23Derselbe Schalck / kan den Kopff hengen vnd ernst sehen / vnd ist doch eitel betrug. 24Er schleget die Augen nider / vnd horchet mit Schalcks ohren / Vnd wo du nicht acht auff jn hast / So wird er dich vbereilen. 25Vnd ob er schwach ist / dir schaden zu thun / So wird er dich doch / wenn er seine zeit sihet / berücken. 26Man sihets einem wol an / vnd ein vernünfftiger merckt den Man an seinen geberden / 27Denn seine Kleidung / lachen vnd gang / zeigen jn an.