1WAchen nach Reichthum verzehret den Leib / Vnd darumb sorgen / lesst nicht schlaffen. 2Wenn einer ligt vnd sorget / so wachet er jmer auff / Gleich wie grosse kranckheit jmer auffweckt. 3DEr ist Reich / der da erbeitet vnd samlet Geld / Vnd höret auff / vnd geneusst sein auch. 4Der ist aber Arm / der da erbeitet / deiet nicht / Vnd wenn er schon auffhöret / so ist er doch ein Bettler. 5WEr Geld lieb hat / der bleibet nicht on sünde / Vnd wer vergenglichs vnd gesucht / der wird mit vergehen. 6VJel komen zu vnfal vmb Gelds willen / vnd verderben drüber / fur jren augen. 7Die jm opffernDie dem Mammon dienen / Wie S. Paulus auch sagt / Das Geitz sey Abgötterey / Vnd die Geitzigen sind des Mammon Pfaffen vnd Diener. / die stürtzt es / Vnd die vnfursichtigen fehet es. 88Ol dem Reichen / der vnstrefflich funden wird / vnd nicht das Geld sucht / 9Wo ist der? so wöllen wir jn loben / Denn er thut gros ding vnter seinem Volck. 10Der bewert hierin vnd rechtschaffen erfunden ist / der wird billich gelobet. Er kunde wol vbels thun / vnd thets doch nicht / schaden thun / vnd thets auch nicht / 11Darumb bleiben seine Güter / vnd die Heiligen preisen seine Almosen. 12WEnn du bey eins reichen Mans tisch sitzest / so sperr deinen Rachen nicht auff / 13vnd dencke nicht / nie ist viel zu fressen. 14Sondern gedencke / das ein vntrewes auge / neidisch ist 15(denn was ist neidischer weder ein solch auge?) vnd weinet / wo es sihet einen zugreiffen. 16GReiff nicht nach allem / was du sihest / 17vnd nim nicht / das fur jm in der Schüssel ligt. 18Nims bey dir selbs abe / was dein Nehester gern oder vngern hat / Vnd halte dich vernünfftig in allen stücken. 19JSs wie ein MenschNicht wie ein Saw. / was dir furgesetzt ist / Vnd friss nicht zu seer / Auff das man dir nicht gram werde. 20VMb der Zucht willen höre du am ersten auff / Vnd sey nicht ein vnsetiger Fras / das du nicht vngunst erlangest. 21Wenn du bey vielen sitzest / So greiff nicht am ersten zu. 22EJn sittiger Mensch / lesst jm am geringen genügen / drumb darff er in seinem Bette nicht so keichen. 23Vnd wenn der Magen messig gehalten wird / so schlefft man sanfft / So kan einer des morgens früe auffstehen / vnd ist fein bey sich selbs. 24Aber ein vnsettiger Fras / schlefft vnrügig / vnd hat das grimmen vnd Bauchwehe. 25WEnn du zu viel gessen hast / so stehe auff / vnd gehe weg / vnd lege dich zur ruge. 26MEin Kind / gehorche mir / vnd verachte mich nicht / Das dich zuletzt meine wort nicht treffen. 27Nim dir etwas fur zu erbeiten / So widerferet dir keine Kranckheit. 28EJnen kostfreien Man / loben die Leute / vnd sagen / Er sey ein ehrlicher Man / Vnd solches ist ein guter rhum. 29Aber von einem kargen Filtze / redet die gantze Stad vbel / vnd man saget recht daran. 30SEy nicht ein Weinseuffer / Denn der Wein bringet viel Leute vmb. 31DJe esse prüfet das gelötet Eisenwerg / Also prüfet der Wein / der freueln hertzen / wenn sie truncken sind. 32DEr Wein erquickt den Menschen das Leben / so man jn messiglich trinckt / 33Vnd was ist das Leben / da kein wein ist? 34Der wein ist geschaffen / das er Menschen frölich sol machen. 35Der wein / zur notdurfft getruncken / erfrewet Leib vnd Seel / 36Aber so man sein zu viel trincket / bringet er das hertzleid. 37DJe Trunckenheit macht einen tollen Narren noch töller / 38Das er trotzt vnd pocht / Bis er wol geblewet / geschlagen vnd verwund wird. 39SChilt deinen Nehesten nicht beim Wein / vnd schmehe jn nicht in seiner Freude / 40Gib jm nicht böse wort / vnd begegne jm nicht mit harter rede.