1Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Du sollst einem, der im Unrecht ist, nicht hilfreich zur Hand gehen, indem du als falscher Zeuge auftrittst. 2Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen zum Bösen, und du sollst deine Aussagen bei einem Rechtsverfahren nicht so machen, daß du der Mehrheit willfährig bist und das Recht beugst. 3Weder den Armen noch den Vornehmen sollst du in seinem Rechtsstreit bevorzugen! 4Wenn du das Rind deines Feindes oder seinen Esel, die sich verlaufen haben, antriffst, so führe ihm diese zurück! 5Wenn du siehst, daß der Esel deines Widersachers unter seiner Last zusammenbricht, dann sollst du aufhören, ihm aus dem Weg zu gehen; du sollst gemeinsam mit deinem Gegner Hilfe leisten! 6Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtsverfahren nicht beugen! 7Von einem betrügerischen Verfahren halte dich fern! Einen Unschuldigen und einen, der im Recht ist, ermorde nicht! Denn einen Schuldigen werde ich nicht als gerecht ansehen. 8Bestechungsgeschenke sollst du nicht annehmen; denn diese machen Klarsehende blind und verdrehen die Sache derer, die im Recht sind. 9Auch einen Fremdling darfst du nicht bedrücken; denn ihr wißt ja selbst, wie es einem Fremdling zumute ist, weil ihr Fremdlinge im Ägypterland gewesen seid. 10Sechs Jahre lang sollst du deinen Boden besäen und seinen Ertrag ernten; 11aber im siebten Jahre sollst du ihn brach und unbestellt liegen lassen. Die Armen deines Volkes sollen sich davon nähren, und was übrig bleibt, soll das Wild des Feldes fressen; ebenso sollst du mit deinem Weinberg und mit deinen Ölbäumen verfahren. 12Sechs Tage lang sollst du deine Arbeiten verrichten, am siebten Tage aber sollst du feiern, damit auch dein Rind und dein Esel ruhen und der Sohn deiner Magd und der Fremdarbeiter zum Atemholen kommen. 13Alles, was ich zu euch gesprochen habe, sollt ihr genau beobachten, die Namen fremder Götter sollt ihr nicht anrufen; sie sollen aus deinem Munde nicht gehört werden. 14Dreimal im Jahr sollst du mir Feste feiern. 15Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten; sieben Tage lang sollst du ungesäuerte Brote essen, wie ich dir befohlen habe, und zwar zur vorgeschriebenen Zeit im Monat Abib; denn in ihm bist du aus Ägypten ausgezogen. Erscheint nicht vor meinem Angesicht mit leeren Händen! 16Ferner das Fest der Ernte, der Erstlingsfrüchte deiner Aussaat auf dem Felde. Dann das Fest der Lese, das am Ende des Jahres stattfindet, wenn du deinen Ernteertrag vom Felde einsammelst. 17Dreimal im Jahre sollen alle deine männlichen Personen vor dem Gebieter und Herrn erscheinen! 18Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht mit Gesäuertem gemeinsam darbringen, und Fett von meinem Feste darf nicht bis zum andern Morgen liegen bleiben. 19Das Wertvollste von den Erstlingen deines Bodens sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen! Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen. 20Siehe, ich sende einen Engel vor dir her daß er dich auf dem Wege behüte und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe. 21Nimm dich vor ihm in acht und höre auf seine Einflüsterung; widerstrebe ihm nicht; denn er würde ein Vergehen von euch nicht ertragen, weil mein Name in ihm ist. 22Wenn du aber genau auf seine Einflüsterung hörst und alle meine Worte befolgst, so will ich deine Feinde befehden und deine Bedränger in Drangsal bringen. 23Denn mein Engel wird vor dir herziehen, und er wird dich bringen zu den Amoritern, Hethitern, Perissitern, Kanaanitern, Hiwwitern und Jebusitern; ich will sie vertilgen. 24Du sollst ihre Götter nicht anbeten und ihnen keine Verehrung zollen! Du sollst ihre Machwerke nicht nachahmen; vielmehr sollst du sie gründlich niederreißen und ihre Weihesteine gänzlich zerbrechen! 25Wenn ihr aber dem Herrn, eurem Gott, dient, so segnet er dein Brot und dein Wasser. Ich werde Krankheit von dir fernhalten. 26Keine Frau in deinem Lande wird fehlgebären oder kinderlos sein. Die Zahl deiner Tage will ich vollenden. 27Meinen Schrecken will ich vor dir hersenden und jedes Volk, zu dem du kommst, zum Verzagen bringen. Auch werde ich veranlassen, daß alle deine Feinde vor dir die Flucht ergreifen. 28Ich sende Entmutigung vor dir her; sie wird die Hiwwiter, die Kanaaniter und die Hethiter vor dir verjagen. 29Ich will sie aber nicht in einem einzigen Jahr vor dir verjagen, sonst könnte das Land zur Einöde werden, und das wilde Getier des Feldes würde dir gegenüber zu zahlreich. 30Nur ganz allmählich will ich sie vertreiben vor deinem Angesicht, bis du so fruchtbar geworden bist, daß du das Land besetzen kannst. 31Dein Gebiet will ich reichen lassen vom Schilfmeer bis zum Philistermeer und von der Wüste bis zum Euphrat; denn ich will die Bewohner des Landes in eure Gewalt geben, und du sollst sie vor deinem Angesicht verjagen. 32Du sollst mit ihnen und ihren Gottheiten keinen Bund schließen. 33Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen bleiben, sonst verleiten sie dich dazu, wider mich zu sündigen, indem du ihren Göttern dienst; das würde dir zu einem Fallstrick."