1Das Rühmen nützet mir freilich nicht! denn ich werde nun auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen. 2Ich kenne einen Menschen in Christo, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde, (ob mit dem Körper, weiß ich nicht, oder außer dem Körper, das weiß ich nicht, Gott weiß es!) 3Ja ich weiß, daß dieser Mensch (es sey nun mit dem Körper, oder außer dem Körper, das weiß ich nicht, Gott weiß es!) 4in das Paradies entrückt wurde, und daß er geheimnißvolleunaussprechbare, im Griechischen. Dinge vernahm, die kein Mensch erzählen kann. 5Dessen will ich mich rühmen; meiner selbst will ich mich aber nicht rühmen, als nur meiner Leiden. 6Zwar wäre ich darum noch kein Thor, wenn ich mich rühmen wollte; denn ich redete die Wahrheit; ich unterlasse es aber, damit Niemand von mir mehr halte, als er an mir sieht oder hört. 7Und damit ich auf jene außerordentlichen Offenbarungen nicht stolz würde; so wurde mir ein Stachel in's Fleisch gegeben, ein Satansengel, der mir Faustschläge gibt.daß mir der Stolz vergeht, setzt das Griechische zu. 8Dreimal bat ich seinetwegen den Herrn, daß er von mir weiche; 9aber er sagte mir: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist im Leiden mächtig. Ich will also am liebsten meiner Leiden mich rühmen, damit die Kraft Christi in mir bleibe. 10Darum bin ich zufrieden in meinen Leiden, bei Schmach, in Nöthen, bei Verfolgungen, in Bedrängnissen, um Christi willen; denn wann ich leide, dann fühl' ich mich stark. - 11Ich bin ein Thor geworden, aber ihr habet mich dazu gezwungen. Denn eigentlich sollet' ich von euch gelobt werden, zumal ich jenen übergroßen Aposteln in nichts nachstehe, wenn ich gleich nichts bin. 12Denn die Beweise des Apostelamtes sind unter euch abgelegt, durch Erduldung von Leiden aller Art, durch Zeichen, durch Wunder und Kraftthaten. 13Denn worin standet ihr den übrigen Gemeinden nach, außer daß ich euch nicht zur Last fiel? Dieses Unrecht verzeihet ihr mir wohl! 14Siehe! zum dritten Male bin ich im Begriff, zu euch zu kommen, und werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eurige, sondern euch; die Kinder sollen ja nicht für die Aeltern, sonderm die Aeltern für die Kinder sammeln. 15Ich aber will mit Freuden Aufopferungen bringen, ja mich selbst für eure Seelen aufopfern, wenn ich auch, je inniger ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde. 16Aber es sey, ich bin euch nicht zur Last gewesen, "aber als ein schlauer Kopf habe ich euch mit List gefangen." 17Habe ich euch durch Einen von denen, welche ich zu euch sandte, bevortheilet? 18Ich redete dem Titus zu, und mit ihm schickte ich noch einen Bruder. Hat aber Titus euch bevortheilet? Sind wir nicht in demselben Geiste gewandelt? nicht in denselben Fußtapfen? 19Glaubet ihr wieder, wir wollen uns vor euch vertheidigen? Vor Gott, in Christo, sagen wir das Alles, ihr Lieben! zu eurem Besten. 20Denn ich fürchte, daß ich euch bei meiner Ankunft nicht finde, wie ich wünsche; und daß ich dann auch anders von euch befunden werde, als ihr es wünschet; daß Uneinigkeit, Eifersucht, Zorn, Streitigkeiten, Verleumdungen, Ohrenbläserei, Aufgeblasenheit und Parteigeist unter euch seyn werden. 21Daß mein Gott bei meiner Ankunft bei euch mich wieder demüthigen, und ich Viele betrüben müsse, die vorher gesündiget, und nicht Buße gethan haben über die Unzucht, Hurerei und Liederlichkeit, die sie getrieben.