1Meine Brüder! Nicht so Viele müsset ihr Lehrer werden wollen! bedenket, daß unsere Verantwortung um so größer seyn wird! 2Wir fehlen ja Alle mannigfaltig. Wer in keinem Worte fehlt, der ist ein vollkommener Mann, und im Stande, auch den ganzen Körper im Zaum zu halten. 3Siehe! setzt das Griechische zu. Den Pferden legen wir Zäume in's Maul, daß sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Körper. 4Siehe! auch die Schiffe, so groß sie sind, obgleich von heftigen Winden umhergetrieben, werden doch von einem kleinen Ruder gelenkt, wohin die Richtung des Steuermanns will. 5So ist auch die Zunge ein kleines Glied, und richtet doch große Dinge an. Siehe! ein kleines Feuer zündet einen großen Wald an! 6Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So befindet sich unter unsern Gliedern die Zunge, sie befleckt den ganzen Körper; ist sie nun von der Hölle angezündet, so bringt sie das Rad unsers Naturlebens in Flamme. 7Denn alle Naturen wilder Thiere und Vögel, Schlangen und Seethiere können gezähmt werden, und sind gezähmt worden von der Menschen-Natur: 8aber kein Mensch vermag die Zunge zu zähmen, dieses unruhige Uebel voll tödtlichen Giftes. 9Mit ihr preisen wir Gott, den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach Gottes Bild geschaffen sind! 10Aus Einem Munde kommt Lob und Fluch! Das sollete nicht seyn, meine Brüder! 11Quillt wohl aus Einer Quelle süßes und bitteres Wasser? 12Kann, meine Brüder! ein Feigenbaum Trauben,Oelbeeren, nach dem Griechischen. oder der Weinstock Feigen tragen? Eben so wenig, als eine Salzquelle süßes Wasser geben kann. 13Wer ist unter euch weise und einsichtsvoll? Er zeige durch einen rechtschaffenen Wandel seine Werke mit bescheidener Weisheit. 14Wenn ihr aber bittern Neid und Zanksucht in euren Herzen heget, prahlet und lüget ihr dann nicht wider die Wahrheit? 15Das ist nicht die Weisheit, die von Oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. 16Denn wo Neid und Zanksucht herrschen, da ist Unordnung und lauter Unheil. 17Die Weisheit aber, welche von Oben kommt, ist vor allem rein, dann friedliebend, bescheiden, lenksam, dem Guten hold,dem Guten hold, fehlt im Griechischen. reich an Erbarmen und guten Früchten, unparteiisch und ohne Heuchelei. 18Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesäet von denen, die Frieden halten.