1Es naheten sich ihmalle, setzt das Griechische zu. Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. 2Darüber hielten sich nun die Pharisäer und Schriftlehrer auf und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf; und speiset sogar mit ihnen! 3Er aber redete zu ihnen dieses Gleichniß und sprach: 4Wer von euch, der hundert Schafe hat, und eines davon verliert, läßt nicht die neun und neunzig in der Wüste und geht dem verlornen nach, bis er es findet? 5Und hat er es gefunden, so nimmt er es voll Freude auf seine Schultern, 6und ruft, wenn er nach Hause kommt, Freunde und Nachbarn zusammen, und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir! denn ich habe mein verlornes Schaf wiedergefunden. 7Ich sage euch, so wir auch im Himmel über Einen Sünder, der Buße thut, eine größere Freude sein, als über neun und neunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. 8Oder welche Frau, die zehn Drachmen im Vermögen hat, und eine davon verliert, zündet nicht ein Licht an, kehrt das Haus, und sucht sorgfältig nach, bis sie dieselbe findet? 9Und hat sie dieselbe gefunden, so ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen, und spricht: Freuet euch mit mir; denn ich habe die verlorne Drachme wiedergefunden. 10Ich sage euch, so wird auch vor den Engeln Gottes Freude über Einen Sünder seyn, der Buße thut. 11Ferner sprach er: Es hatte Jemand zwei Söhne. 12Der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Vater! gib mir den mir zufallenden Theil des Vermögens. Da theilte er das Vermögen unter sie. 13Nach wenigen Tagen nahm der jüngere Sohn Alles zusammen, und zog in ein fernes Land; da brachte er sein Vermögen mit einer ausschweifenden Lebensart durch. 14Nachdem er nun Alles verschwendet hatte; entstand eine große Hungersnoth in jenem Lamde; und auch er fing an, Noth zu leiden. 15Jetzt zog er hin und her, und drängte sich einem Bürger jenes Landes auf, der ihn auf sein Landgut schickte, die Schweine zu hüten. 16Gerne hätte er da seinen Magen mit solchen Früchten gefüllt, welche die Schweine fraßen; aber Keiner gab ihm etwas. 17Jetzt kam er zu sich selber und sprach: Wie viele Tagelöhner haben bei meinem Vater Brod im Ueberfluß, und ich muß hier noch Hungers sterben! 18Auf! zu meinem Vater will ich gehen, und zu ihm sagen: Vater! gesündigt habe ich wider den Himmel, und vor dir; 19dein Sohn zu heißen bin ich nicht mehr werth, mache mich zu Einem deiner Tagelöhner! 20Er machete sich auf, und ging zu seinem Vater. Schon von weitem erblickte ihn sein Vater, und ward von dem innigsten Erbarmen gerührt; er lief auf ihn zu, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. 21Da sprach der Sohn zu ihm: Vater! an Gott und an dir habe ich mich versündigt; ich bin nicht mehr werth, dein Sohn zu heißen. 22Der Vater aber sagte zu seinen Dienern: Bringet das beste Oberkleid her und ziehet es ihm an; stecket ihm einen Ring an die Finger und gebet ihm Schuhe an die Füße. 23Holet das Mastkalb und schlachtet es; wir wollen essen und froh seyn! 24Denn dieser mein Sohn war todt, und lebt wieder; verloren war er, und ist wiedergefunden. Nun fingen sie an, sich der Freude zu überlassen. 25Sein älterer Sohn war eben auf dem Felde. Da er zurückkahm und dem Hause sich nahete, hörte er Musik und Tanz. 26Er rief einen von den Dienern zu sich und erkundigte sich, was das bedeute? 27Dieser sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten. 28Da wurde er aufgebracht und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater hinaus, und fing an, ihn zu bitten. 29Er antwortete und sprach zu seinem Vater: Siehe! so viele Jahre diene ich dir, nie habe ich deine Befehle übertreten, und du hast mir noch nicht einmal einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden lustig seyn könnte. 30Jetzt aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der seindein. im Griechischen. Vermögen mit den Huren aufgezehrt hat, ließest du ihm das Mastkalb schlachten. 31Er aber sprach zu ihm: Lieber Sohn! du bist immer bei mir, und Alles, was mein ist, ist dein. 32Froh seyn und sich freuen muß man doch billig; denn dieser dein Bruder war todt, und lebt wieder; verloren war er, und ist wiedergefunden.