1Oft kamen irgendwelche Geldeintreiber und andere Leute, die überall total unbeliebt waren, zu Jesus, um ihm zuzuhören. 2Die Pharisäer und die Theologen fanden es total uncool, dass er sich mit so einem Pack überhaupt abgab. 3Deshalb brachte Jesus mal wieder einen Vergleich: 4Stellt euch vor, ihr seid mit einer Kindergruppe unterwegs und auf dem Rummelplatz büchst euch eins der Kinder aus und geht im Gewühl verloren. Ihr würdet doch sofort dem Rest der Truppe sagen, dass sie sich nicht vom Fleck rühren sollen, und würdet das verschwundene Kind suchen! 5Wenn du es dann endlich heulend neben der Losbude gefunden hast, wirst du dich tierisch freuen und es auf den Arm nehmen und wieder zu den anderen bringen. 6Dann wirst du denen eine Extraladung Zuckerwatte und gebrannte Mandeln spendieren und allen Leuten in der Schlange von der Achterbahn erzählen: ‚Hey Leute, ich habe den kleinen Racker, der mir abgehauen ist, wiedergefunden!‘ 7Genauso steigt eine große Party im Himmel wegen jedem verlorenen Menschen, der zu Gott zurückfindet ─ im Gegensatz zu den neunzehn anderen, die es nicht nötig hatten umzudrehen. 8Noch ein anderes Beispiel: Eine Frau hat tausend Euro gespart und in einem Umschlag irgendwo versteckt. Plötzlich ist das Ding weg. Wird sie da nicht alle Lampen anmachen und die Schränke durchwühlen, bis sie die tausend Euro wiedergefunden hat? 9Und wenn sie die dann wiederfindet, wird sie nicht vor Freude total abgehen, ihre Freundin anrufen, damit die sich mitfreuen kann, weil das Geld wieder da ist? 10Ganz genauso freut man sich im Himmel, wenn auch nur ein Mensch, der nicht an Gott geglaubt hat, damit anfängt, sein Vertrauen auf ihn zu setzen.“ 11Jesus erzählte mal wieder eine Geschichte: „Es gab mal einen Mann, der hatte zwei Söhne. 12Irgendwann sagte der jüngere Sohn zum Vater: ‚Papa, ich möchte die fünfzig Prozent von deinem Vermögen, die ich sowieso mal erben werde, jetzt schon ausbezahlt bekommen!‘ Der Vater war einverstanden und zahlte ihm das Geld aus. 13Ein paar Tage später packte der Sohn seine Sachen zusammen und ging auf Weltreise. Er lebte in Hotels und in Spielcasinos, verzockte sein ganzes Vermögen in Clubs und auf Partys, bis er pleite war. 14In der Zeit gab es plötzlich eine große Wirtschaftskrise im Land, die Lebensmittel wurden unbezahlbar und viele Menschen hatten nichts zu essen. Auch der Sohn hatte Hunger. 15Immerhin bekam er einen Job als Toilettenmann bei McDonalds. 16Der junge Mann war so hungrig, dass er am liebsten die Abfälle gegessen hätte, die die Restaurantbesucher in den Müll warfen, aber noch nicht mal das durfte er. 17Schließlich überlegte er hin und her: ‚Zu Hause bei meinem Vater bekommt jeder Arbeiter ein Mittagessen und ich sterbe hier fast vor Hunger! 18Die beste Idee ist es wahrscheinlich, wieder nach Hause zu gehen. Dann sag ich zu ihm: Papa, ich habe großen Mist gebaut, ich hab mich von dir und von Gott abgewandt! 19Ich hab es auch nicht mehr verdient, zu deiner Familie zu gehören. Aber gib mir bitte irgendeinen Job in deiner Firma.‘ 20Also ging er wieder zurück zu seinem Vater. Schon von weitem sah der Vater seinen Sohn ankommen. Mit Tränen in den Augen lief er ihm sofort entgegen, umarmte und küsste ihn. 21Der Sohn sagte sofort: ‚Papa, ich hab großen Mist gebaut! Ich hab mich falsch verhalten dir und Gott gegenüber, ich hab es echt nicht mehr verdient, dein Sohn genannt zu werden.‘ 22Sein Vater hörte ihm aber gar nicht richtig zu, er rief nur schnell ein paar Angestellte zu sich und beauftragte die: ‚Los jetzt, bringt den besten Anzug her, den ich im Schrank hängen habe. Holt ein paar gute Schuhe und den Familienring. 23Fahrt das beste Essen auf, die Sachen, die wir extra für einen besonderen Anlass aufbewahrt haben! 24Es gibt einen Grund zum Feiern! Mein Sohn war schon so gut wie tot, aber jetzt ist er wieder hier und lebt. Ich hatte voll die Sehnsucht und habe jeden Tag auf ihn gewartet aber jetzt ist er wieder da.‘ 25In der Zeit war der ältere Sohn noch bei der Arbeit. Als er nach Hause kam, hörte er schon von weitem, dass da ’ne Party am Start war. 26Er fragte einen der Hausangestellten, was da los sei. 27‚Ihr Bruder ist wieder da! Ihr Vater hat eine große Party organisiert und hat das ganz besonders große kalte Büfett kommen lassen, das für besondere Anlässe.‘ 28Aber der ältere Bruder war total angefressen und blieb sauer draußen stehen. Schließlich kam der Vater raus und fragte ihn: ‚Warum kommst du nicht rein, mein Junge?‘ 29‚Man, Vater! Wie viele Jahre arbeite ich jetzt schon für dich? Ich hab immer alles getan, was du wolltest, hab malocht wie ein Blödmann, als würde ich dafür bezahlt werden. Aber ich durfte die ganze Zeit nicht einen Grillabend mit meinen Freunden machen, weil du mir noch nicht mal ein paar Würstchen dafür zur Verfügung gestellt hast. 30Jetzt kommt dein anderer Sohn, der immerhin dein ganzes Geld mit Nutten und Partyleben verzockt hat, und du fährst hier die Sachen auf, die eigentlich nur für ganz besondere Anlässe gekauft wurden.‘ 31Sein Vater sah ihn an und meinte nur: ‚Mein Lieber, du bist mir immer sehr nahe gewesen! Alles, was mir gehört, gehört auch dir!‘ 32Aber lass uns heute eine große Party feiern! Dein Bruder war für uns schon gestorben, aber jetzt lebt er wieder, wir hatten ihn schon aufgegeben, aber er hat den Weg zurückgefunden.‘“