1DAMALS versammelte der König Salomo die Ältesten Israels und alle Stammeshäupter, die Fürsten der Geschlechter Israels, bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn heraufzuholen aus der Davidsstadt - das ist Zion. (a) 2Sa 6:17 2Und alle Männer Israels versammelten sich beim König Salomo zum Feste im Monat Ethanim - das ist der siebente Monat. (1) September/Oktober. 3Als nun alle Ältesten Israels gekommen waren, hoben die Priester die Lade des Herrn auf 4und brachten sie hinauf, dazu das heilige Zelt und alle heiligen Geräte, die in dem Zelte waren. Das trugen die Priester und Leviten hinauf; 5der König Salomo aber und mit ihm die ganze Gemeinde Israels, die sich bei ihm versammelt hatte, standen vor der Lade und opferten Schafe und Rinder, so viel, dass man sie nicht zählen noch berechnen konnte. 6Dann brachten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Ort, in den Hinterraum des Tempels, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherube; 7die Cherube nämlich breiteten die Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten so die Lade und ihre Stangen von oben her. 8Die Stangen aber waren so lang, dass man ihre Enden vom Heiligen aus, gerade vor dem Hinterraum, sehen konnte; aber draussen waren sie nicht sichtbar. Dort sind sie geblieben bis auf diesen Tag. (1) das Schlußsätzchen von V. 8 gehört ws. ans Ende von V. 9. 9Es war nichts in der Lade als die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb dareingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit Israel schloss, als sie aus dem Lande Ägypten zogen. (a) 2Mo 25:21; 5Mo 10:5 10Als aber die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke den Tempel des Herrn, (a) 2Mo 40:34 11sodass die Priester wegen der Wolke nicht hintreten konnten, ihres Amtes zu warten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel. 12Damals sprach Salomo: Die Sonne hat der Herr an den Himmel gesetzt, / er selbst hat erklärt, im Dunkel wohnen zu wollen. / (a) 2Mo 20:21 13So habe ich nun ein Haus gebaut, dir zur Wohnung, / eine Stätte, dass du da thronest ewiglich. So steht es ja im Buche der Lieder. 14Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeinde Israels, während die ganze Gemeinde Israels dastand; 15und er sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der nun durch seine Hand erfüllt hat, was er durch seinen Mund meinem Vater David verheissen, da er sprach: 16"Seit dem Tage, da ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, habe ich in keinem der Stämme Israels je eine Stadt erwählt, dass dort ein Haus gebaut werde als Wohnstätte für meinen Namen; dann aber habe ich Jerusalem erwählt, dass mein Name daselbst wohne, und David habe ich erwählt, dass er über mein Volk Israel herrsche." (a) 2Sa 7:6 17Nun hatte mein Vater David zwar im Sinne, dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. 18Aber der Herr sprach zu meinem Vater David: "Dass du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du wohlgetan. 19Doch sollst nicht du das Haus bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorgehen wird, der soll meinem Namen das Haus bauen." 20Nun hat der Herr das Wort erfüllt, das er geredet hat; denn ich bin an meines Vaters David Statt getreten, und habe den Thron Israels bestiegen, wie der Herr verheissen hat, und ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, das Haus gebaut 21und daselbst eine Stätte bereitet für die Lade, in der das Gesetz des Bundes ist, den der Herr mit unsern Vätern geschlossen hat, als er sie aus dem Lande Ägypten herausführte. 22Darnach trat Salomo vor den Altar des Herrn angesichts der ganzen Gemeinde Israels, breitete seine Hände aus gen Himmel 23und sprach: O Herr, Gott Israels! Kein Gott, weder droben im Himmel noch unten auf Erden, ist dir gleich, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die von ganzem Herzen vor dir wandeln, 24der du deinem Knechte, meinem Vater David, gehalten, was du ihm verheissen hast; ja, was du durch deinen Mund verheissen hattest, das hast du durch deine Hand erfüllt, wie es jetzt am Tage ist. 25Und nun, o Herr, Gott Israels, halte deinem Knechte, meinem Vater David, was du ihm verheissen hast, da du sprachst: "Es soll dir nie fehlen an einem Nachkommen vor mir, der auf dem Throne Israels sitze, wofern nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, dass sie vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt bist." 26Und nun, o Herr, Gott Israels, lass doch dein Wort wahr werden, das du zu deinem Knechte, meinem Vater David, geredet hast. 27Aber sollte Gott denn wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel mögen dich nicht fassen, wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! (a) Jes 66:1; Apg 17:24 28Doch wende dich zu dem Gebet und Flehen deines Knechtes, o Herr, mein Gott, dass du hörest auf das laute Flehen, mit dem dein Knecht dir heute naht, 29dass deine Augen offenstehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du verheissen hast: "Mein Name soll daselbst wohnen", dass du erhörest das Gebet, mit dem dir dein Knecht an dieser Stätte naht! (a) 5Mo 12:11 30Du wollest erhören das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, mit dem sie dir an dieser Stätte nahen! Ja, du wollest es hören an der Stätte, da du thronst, im Himmel, und wenn du es hörst, so wollest du vergeben! 31Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigt und man legt ihm einen Eid auf, indem man ihn (für den Fall der Schuld) sich selbst verfluchen lässt, und er kommt her und spricht die Verfluchung vor deinem Altar in diesem Hause, (a) 2Mo 22:11 32so wollest du im Himmel es hören und eingreifen und deinen Knechten Recht schaffen, indem du den Schuldigen schuldig sprichst und seine Tat auf sein Haupt zurückfallen lässest, den Unschuldigen aber unschuldig erklärst und ihm nach seiner Unschuld tust. 33Wenn dein Volk Israel vom Feind geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben, und sie bekehren sich zu dir und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir in diesem Hause, 34so wollest du im Himmel es hören und die Sünde deines Volkes Israel vergeben und sie wohnen lassen in dem Lande, das du ihren Vätern gegeben hast. 35Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein Regen fällt, weil sie an dir gesündigt haben, und sie dann an dieser Stätte beten und deinen Namen bekennen und sich von ihren Sünden bekehren, weil du sie demütigst, 36so wollest du im Himmel es hören und die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel vergeben - denn du weisest ihnen den guten Weg, den sie wandeln sollen - und wollest regnen lassen auf dein Land, das du deinem Volk zum Eigentum gegeben hast. 37Wenn Hungersnot ins Land kommt, wenn die Pest ausbricht, wenn Brand und Vergilben des Getreides, wenn Heuschrecken auftreten, wenn sein Feind es bedrängt in einer seiner Städte, wenn irgendeine Plage, irgend eine Krankheit auftritt, 38was immer dann ein Mensch erbittet und erfleht, weil sie, ein jeglicher in seinem Gewissen, den Schlag verspüren und die Hände ausbreiten nach diesem Hause, 39das wollest du im Himmel, der Stätte, da du thronst, hören und verzeihen und eingreifen und einem jeden geben nach Verdienen, wie du sein Herz kennst - denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder -, 40auf dass sie dich fürchten, solange sie leben in dem Lande, das du unsern Vätern gegeben hast. 41Auch wenn ein Fremder, der nicht zu deinem Volke Israel gehört, aus fernem Lande kommt um deines Namens willen - 42denn sie werden hören von deinem grossen Namen und deiner starken Hand und deinem ausgereckten Arm -, wenn er kommt und vor diesem Hause betet, 43so wollest du im Himmel, der Stätte, da du thronst, es hören und alles tun, worum dich der Fremde anruft, damit alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen und dich fürchten wie dein Volk Israel und erfahren, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt ist. 44Wenn dein Volk wider seine Feinde in den Kampf zieht auf dem Weg, den du sie senden wirst, und sie dann zum Herrn beten, nach der Stadt gewandt, die du erwählt hast und nach dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, (a) Da 6:10 45so wollest du im Himmel ihr Gebet und Flehen hören und ihnen Recht schaffen. 46Wenn sie sich an dir versündigen - denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt - und du wirst zornig über sie und gibst sie dem Feinde preis, dass ihre Bezwinger sie gefangenführen in Feindesland, fern oder nahe, (a) Rö 3:23; Jak 3:2 47und sie gehen in sich in dem Lande, wo sie gefangen sind, und bekehren sich und flehen zu dir im Lande ihrer Gefangenschaft und sprechen: "Wir haben gesündigt und uns vergangen, sind gottlos gewesen", 48und sie bekehren sich zu dir von ganzem Herzen und von ganzer Seele in dem Lande ihrer Feinde, die sie weggeführt haben, und beten zu dir, nach ihrem Lande gewandt, das du ihren Vätern gegeben, nach der Stadt, die du erwählt hast, und nach dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe, 49so wollest du im Himmel, der Stätte, da du thronst, ihr Gebet und Flehen hören und ihnen Recht schaffen 50und wollest deinem Volke vergeben, was sie an dir gesündigt, und alle ihre Übertretungen, die sie wider dich begangen haben, und sie Erbarmen finden lassen bei denen, die sie gefangenhalten, dass sie sich ihrer erbarmen; 51denn sie sind dein Volk und Eigentum, das du aus Ägypten, aus dem Schmelzofen, herausgeführt hast - (a) 5Mo 4:20; Jer 11:4 52dass deine Augen offen seien für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel, dass du sie erhörest in allem, worum sie dich anrufen. 53Denn du hast sie aus allen Völkern der Erde ausgesondert dir zum Eigentum, wie du durch deinen Knecht Mose verheissen hast, als du unsre Väter aus Ägypten führtest, o Herr, unser Gott! (a) 2Mo 19:5 54Als nun Salomo mit seinem Beten und Flehen zum Herrn zu Ende war, erhob er sich von seinem Platz vor dem Altar des Herrn, wo er gekniet hatte, die Hände gen Himmel gebreitet, 55und er trat hin und segnete die ganze Gemeinde Israels mit lauter Stimme und sprach: 56Gepriesen sei der Herr, der seinem Volke Israel Ruhe verliehen, ganz wie er verheissen hat! Von all den Verheissungen, die er durch seinen Knecht Mose gegeben, ist nicht eine unerfüllt geblieben. 57Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unsern Vätern gewesen ist! Er wolle uns nicht verlassen noch verstossen, 58sondern ziehe unser Herz zu sich, dass wir ganz in seinen Wegen wandeln und seine Gebote, Satzungen und Rechte halten, die er unsern Vätern auferlegt hat! 59Und dies mein Flehen, mit dem ich dem Herrn genaht, möge dem Herrn, unserm Gotte, gegenwärtig sein bei Tag und bei Nacht, dass er Recht schaffe seinem Knechte und seinem Volke Israel, wie jeglicher Tag es erfordert, 60damit alle Völker der Erde erkennen, dass er, der Herr, Gott ist, und keiner sonst! (a) 5Mo 4:35 61Und euer Herz soll ganz dem Herrn, unserm Gott, gehören, sodass ihr in seinen Satzungen wandelt und seine Gebote haltet wie an diesem Tage. 62Hierauf brachten der König und ganz Israel mit ihm dem Herrn Schlachtopfer dar: 6322 000 Rinder und 120 000 Schafe schlachtete Salomo als Heilsopfer, das er dem Herrn darbrachte. So weihten der König und ganz Israel den Tempel des Herrn ein. 64An jenem Tage machte der König die Mitte des Vorhofs, der vor dem Hause des Herrn liegt, zur heiligen Opferstätte; denn dort brachte er die Brandopfer, die Speisopfer und das Fett der Heilsopfer dar, weil der eherne Altar, der vor dem Herrn stand, zu klein war, um die Brandopfer, die Speisopfer und das Fett der Heilsopfer zu fassen. (a) 1Kön 9:25; 2Ch 4:1 65So beging Salomo damals das Fest und ganz Israel mit ihm, eine grosse Versammlung (aus dem ganzen Lande) von Hamath an bis an den Bach Ägyptens, vor dem Herrn, unserm Gott, sieben Tage lang. 66Am achten Tage aber entliess er das Volk; und sie nahmen Abschied vom Könige und zogen nach Hause, fröhlich und wohlgemut ob all des Guten, das der Herr an seinem Knechte David und an seinem Volke Israel getan hatte.