1Denn Ungehorsam ist gerade so Sünde wie Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist gerade so Frevel wie Abgötterei. Weil du das Wort des Herrn verworfen, hat er dich verworfen als König. 2Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, weil ich den Befehl des Herrn und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk, und so willfahrte ich ihnen. 3Nun aber, vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, dass ich den Herrn anbete. 4Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um; weil du das Wort des Herrn verworfen hast, hat der Herr dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seiest über Israel. 5Und Samuel wandte sich zum Gehen. Da ergriff Saul den Zipfel seines Mantels, dass er abriss. 6Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr reisst heute das Königtum über Israel von dir und wird es einem andern geben, der besser ist als du. (a) 1Sa 28:17 7Auch lügt Er nicht, der Israels Ruhm ist, und lässt sich's nicht gereuen; denn er ist kein Mensch, dass er sich's gereuen liesse. (a) 4Mo 23:19 8Er aber sprach: Ich habe gesündigt, aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den Herrn, deinen Gott, anbete. 9Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an. 10Samuel aber sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her! Da ging Agag heiter zu ihm hin und sprach: Traun, die Bitterkeit des Todes ist dahin! 11Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen die Kinder geraubt hat, so soll deine Mutter vor andern Frauen der Kinder beraubt sein! Damit hieb Samuel den Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal. 12Dann ging Samuel nach Rama; Saul aber zog heim, hinauf nach dem Gibea Sauls. (a) 1Sa 7:17 13Und Samuel sah Saul nicht wieder bis an den Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul. DA es nun den Herrn gereute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte, 14SAMUEL aber sprach zu Saul: Mich hat dereinst der Herr gesandt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben; so höre denn auf die Worte des Herrn! (a) 1Sa 10:1 15So spricht der Herr der Heerscharen: Ich will ahnden, was Amalek an Israel getan hat, indem es ihm in den Weg trat, als es aus Ägypten heraufzog. (a) 2Mo 17:8; 5Mo 25:17 16So ziehe nun hin, schlage Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und allem, was es hat; schone seiner nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel. (a) 5Mo 20:16 17 17Da bot Saul das Volk auf und musterte es in Telam, 200 000 Mann Fussvolk, und zehntausend Mann aus Juda. 18Dann rückte Saul vor die Hauptstadt von Amalek und legte einen Hinterhalt im Tale. 19Aber den Kenitern liess Saul sagen: Auf, zieht euch zurück, geht fort aus dem Gebiet von Amalek, dass ich euch nicht mit ihnen aufreibe, da ihr doch ganz Israel Freundlichkeit erwiesen habt, als es aus Ägypten herauf kam. Da zogen sich die Keniter aus Amalek zurück. (a) Ri 1:16 20Saul aber schlug Amalek von Hawila an bis Sur, das östlich von Ägypten liegt. 21Agag, den König von Amalek, nahm er lebendig gefangen, an allem Volk aber vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwertes. 22Doch schonten Saul und seine Leute den Agag und die besten Schafe und Rinder, die fetten Tiere und die Lämmer und alles, was wertvoll war, und wollten an ihnen den Bann nicht vollstrecken; alle wertlose und geringe Ware aber bannten sie. 23Da erging das Wort des Herrn an Samuel: 24Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht vollzogen. Das tat Samuel weh, und er schrie die ganze Nacht zum Herrn. (a) 1Mo 6:6 25Am Morgen aber in der Frühe ging Samuel dem Saul entgegen. Und es wurde Samuel gemeldet: Saul ist nach Karmel gekommen und hat sich da ein Denkmal errichtet; dann hat er sich gewandt und ist weitergezogen, hinab nach Gilgal. 26Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn! Ich habe den Befehl des Herrn vollstreckt. 27Samuel erwiderte: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren dringt, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre? 28Und Saul antwortete: Aus Amalek hat das Volk sie heimgebracht; denn es hat die besten Schafe und Rinder verschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern; das übrige haben wir gebannt. 29Da sprach Samuel zu Saul: Lass das! Ich will dir sagen, was der Herr diese Nacht zu mir geredet hat. Er sprach zu ihm: Rede! 30Samuel sprach: Bist du nicht, wenn gleich gering in deinen Augen, doch das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich ja zum König über Israel gesalbt, (a) 1Sa 9:21 31und der Herr hat dich auf den Weg gesandt mit dem Geheiss: Ziehe hin und vollstrecke den Bann an den Frevlern, den Amalekitern, und streite wider sie, bis du sie ausgerottet hast. 32Warum hast du denn nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfiel? 33Saul antwortete Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört und bin den Weg gezogen, den mich der Herr gesandt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und den Bann an Amalek vollstreckt. 34Aber das Volk hat Schafe und Rinder von der Beute genommen, das Beste von dem, was dem Bann verfallen war, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern. 35Samuel aber sprach: Hat der Herr Wohlgefallen an Brandopfern und Schlachtopfern gleichwie am Gehorsam gegen den Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer, Aufmerken besser als Fett von Widdern. (a) Ps 50:7-14; Hos 6:6; Am 5:22; Mt 9:13