1UND Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn; / hoch ragt mein Horn durch meinen Gott. / Weit tut sich auf mein Mund wider meine Feinde; / denn ich freue mich deiner Hilfe. / (1) im AT häufiges Sinnbild der Kraft. Vgl. V. 10. 2Niemand ist heilig wie der Herr; / denn ausser dir ist keiner, / und es ist kein Fels wie unser Gott! / (a) 5Mo 4:35; Ps 18:32; Jes 44:8 3Machet nicht trotziger Worte so viel, / Vermessenes entfahre nicht eurem Mund! / Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiss, / und von ihm werden die Taten gewogen. / 4Der Bogen der Helden wird zerbrochen, / Wankende aber gürten sich mit Kraft. / 5Satte müssen sich um Brot verdingen, / doch Hungrige können feiern. / Die Unfruchtbare gebiert sieben, / dieweil die Kinderreiche dahinwelkt. / 6Der Herr tötet und macht lebendig, / er stösst in die Grube und führt herauf. / (a) 5Mo 32:39 7Der Herr macht arm und macht reich, / er erniedrigt und er erhöht. / (a) Ps 75:8 8Er richtet den Dürftigen auf aus dem Staube, / aus dem Kot erhebt er den Armen, / dass er sie setze neben die Fürsten / und ihnen den Ehrenthron gebe; / denn des Herrn sind die Säulen der Erde, / und er hat den Erdkreis darauf gestellt. / (a) Hio 38:5; Ps 24:1; 104:5; 113:7 8 9Die Füsse seiner Frommen behütet er, / aber die Gottlosen werden zunichte in Dunkel; / denn der Mensch vermag nichts aus eigener Kraft. / 10Des Herrn Widersacher werden zerschlagen, / der Höchste im Himmel zerschmettert sie; / der Herr richtet die Enden der Erde. / Er gebe seinem König Stärke / und erhöhe das Horn seines Gesalbten! (a) Ps 89:25 11DANN ging sie heim nach Rama; der Knabe aber diente dem Herrn vor dem Priester Eli. 12Nun waren die Söhne Elis nichtswürdige Buben; die kümmerten sich nicht um den Herrn 13noch darum, was dem Priester vom Volke zukam. Sooft jemand ein Opfer schlachtete, so kam, wenn man das Fleisch kochte, der Bursche des Priesters, eine dreizinkige Gabel in der Hand, 14und stiess in den Topf oder den Kessel oder die Pfanne oder den Hafen; was dann die Gabel herauf brachte, das nahm der Priester für sich. So taten sie allen Israeliten, die dorthin kamen, dem Herrn in Silo zu opfern. 15Sogar ehe man das Fett verbrannte, kam der Bursche des Priesters und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib Fleisch her für den Priester zum Braten; er will nicht gekochtes Fleisch von dir, sondern rohes. 16Sagte dann der Mann zu ihm: "Man soll doch zuerst das Fett verbrennen, dann nimm, was dein Herz begehrt", so sprach er: "Nein, sondern gleich sollst du es geben! Wo nicht, so nehme ich es mit Gewalt." 17So wurde die Sünde der Jünglinge sehr gross vor dem Herrn, weil sie das Opfer des Herrn gering achteten. 18Samuel aber diente vor dem Herrn, ein Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet. 19Dazu machte ihm seine Mutter Jahr für Jahr ein kleines Oberkleid und brachte es ihm mit, wenn sie mit ihrem Manne herauf kam, das jährliche Opfer darzubringen. 20Dann segnete Eli den Elkana und sein Weib und sprach: Der Herr gebe dir Kinder von diesem Weibe für das Darlehen, das sie dem Herrn geliehen hat! Darnach gingen sie heim an ihren Ort. (a) 1Sa 1:28 21Und der Herr nahm sich Hannas an, dass sie schwanger wurde, und sie gebar noch drei Söhne und zwei Töchter; aber der Knabe Samuel wuchs heran bei dem Herrn. 22Eli aber war sehr alt geworden. Wenn er nun hörte, was alles seine Söhne an ganz Israel verübten, und dass sie bei den Weibern schliefen, die am Eingang des heiligen Zeltes Dienst taten, 23sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solches, wie ich es vom ganzen Volke höre? 24Nicht doch, meine Söhne! denn das ist kein gutes Gerücht, das ich vom Volk des Herrn verbreiten höre. 25Sündigt Mensch wider Mensch, so ist die Gottheit Schiedsrichter; wenn aber ein Mensch wider den Herrn sündigt, wer wollte da für ihn Schiedsrichter sein? Doch sie hörten nicht auf ihren Vater; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten. 26Der Knabe Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem Herrn und den Menschen. (a) Lu 2:52 27Da kam ein Gottesmann zu Eli und sprach zu ihm: Ich habe mich doch deines Vaters Hause geoffenbart, als sie noch in Ägypten unter dem Hause des Pharao waren, 28und habe sie mir dort aus allen Stämmen Israels zum Priesterdienst erwählt, dass sie zu meinem Altar hinaufsteigen, Rauchwerk anzünden und das Ephod vor mir tragen; und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten bestimmt. (a) 2Mo 28:4; 3Mo 10:14 29Warum blickst du scheel auf mein Schlachtopfer und Speisopfer, das ich geboten habe, und ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfer meines Volkes Israel? 30Darum spricht der Herr, der Gott Israels: "Wohl habe ich gesagt: Dein Haus und deines Vaters Haus sollen ewiglich vor mir ein und aus gehen." Jetzt aber spricht der Herr: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den ehre ich; wer mich verachtet, der wird zuschanden. 31Siehe, es kommen Tage, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, dass in deinem Hause kein Betagter sein wird. 32Dann wirst du scheel blicken auf alles Gute, das ich Israel tun werde; und es wird kein Betagter sein in deinem Hause allezeit. 33Nur einen will ich dir nicht wegtilgen von meinem Altar, sodass deine Augen verschmachten müssten und deine Seele sich abhärmen; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll sterben durch das Schwert von Menschen. (a) 1Sa 22:18 20 34Und das soll dir das Zeichen sein, daß über deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, kommen wird: an einem Tage werden beide sterben. (a) 1Sa 4:11 35Ich aber will mir einen treuen Priester bestellen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinne tut; dem will ich ein dauerndes Haus bauen, und der soll immerdar vor meinem Gesalbten ein und aus gehen. (a) 1Kön 2:35 36Und wer dann noch von deinem Hause übrig ist, der wird kommen und sich vor ihm niederwerfen um ein Geldstück oder einen Brotfladen und wird sprechen: Lass mich doch zu einem Priesteramt zu, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe.