1DER Knabe Samuel nun diente dem Herrn vor Eli. In jenen Tagen aber waren Offenbarungen des Herrn selten; Gesichte waren nicht häufig. 2Zu jener Zeit begab sich folgendes: Während Eli an seinem Orte schlief und die Lampe Gottes noch nicht erloschen war - Elis Augen aber hatten angefangen schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte - (a) 2Mo 27:20 3und während Samuel im Tempel des Herrn schlief, wo die Lade Gottes war, 4da rief der Herr: Samuel! Samuel! Er antwortete: Hier bin ich! 5lief zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen. Lege dich wieder schlafen. Und er ging und legte sich schlafen. 6Der Herr aber rief abermal: Samuel! Und Samuel stand auf, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn. Lege dich wieder schlafen. 7Aber Samuel kannte den Herrn noch nicht, und eine Offenbarung des Herrn war ihm noch nicht zuteil geworden. 8Da rief der Herr den Samuel zum dritten Male; und er stand auf, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Nun merkte Eli, dass der Herr den Knaben rief. 9Und Eli sprach zu Samuel: Geh, lege dich schlafen; und wenn er dich ruft, so sprich: Rede, Herr, dein Knecht hört. Da ging Samuel hin und legte sich an seinem Orte schlafen. 10Da kam der Herr, trat herzu und rief wie zuvor: Samuel! Samuel! Und Samuel sprach: Rede, dein Knecht hört. 11Und der Herr sprach zu Samuel: Siehe, ich will in Israel etwas tun, dass jedem, der es hört, beide Ohren gellen werden. 12An jenem Tage will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich über sein Haus geredet habe, von Anfang bis zu Ende. (a) 1Sa 2:31-34 13So tue ihm nun kund, dass ich sein Haus auf ewig verurteile, weil er wusste, dass seine Söhne Gott lästern, und ihnen doch nicht wehrte. 14Und darum habe ich dem Hause Elis geschworen: Fürwahr, die Schuld des Hauses Elis lässt sich nie und nimmer sühnen, weder durch Schlachtopfer noch durch Speisopfer. 15Und Samuel schlief weiter bis zum Morgen. In der Frühe dann öffnete er die Türe am Hause des Herrn. Samuel aber scheute sich, Eli das Gesicht kundzutun. 16Da rief Eli den Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich! 17Er sprach: Was hat er zu dir geredet? Verhehle mir's ja nicht! Gott tue dir dies und das, wenn du mir irgend etwas verhehlst von dem, was er zu dir geredet hat! 18Da tat ihm Samuel alles kund und verhehlte ihm nichts. Er aber sprach: Er ist der Herr; er tue, was ihm wohlgefällt! (a) Mt 6:10 19Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm und liess keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen. (1) d.h. Gott liess kein Wort Samuels unerfüllt. 20Und ganz Israel, von Dan bis Beerseba, erkannte, dass Samuel damit betraut war, Prophet des Herrn zu sein. 21Und der Herr fuhr fort, in Silo zu erscheinen; denn der Herr offenbarte sich Samuel. Eli aber war sehr alt geworden, und der Wandel seiner Söhne vor dem Herrn wurde immer schlechter.