1ALS David den Gipfel ein wenig überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba, der Knecht Meribaals, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen; die trugen zweihundert Brote, hundert getrocknete Trauben, hundert frische Früchte und einen Schlauch Wein. (1) vgl. Anm. zu 2Sa 4:4. (a) 2Sa 9:2 2Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind zum Reiten für die Familie des Königs, die Brote und Früchte zum Essen für die Diener und der Wein zum Trinken für die Ermatteten in der Wüste. 3Der König sprach: Wo ist aber der Sohn deines Herrn? Ziba antwortete dem König: Sieh, der ist in Jerusalem geblieben; denn er hat gesagt: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters zurückgeben. 4Da sprach der König zu Ziba: So soll alles, was Meribaal hat, dein sein! Ziba sprach: Ich werfe mich nieder! Lass mich (auch ferner) Gnade vor dir finden, mein Herr und König. 5Als aber der König David bis Bahurim gekommen war, siehe, da trat dort ein Mann vom Geschlechte Sauls heraus mit dem Namen Simei, Sohn des Gera; der stiess in einem fort Verwünschungen aus 6und warf mit Steinen nach David und allen Dienern des Königs David, obgleich alles Volk und alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken gingen. 7Simei sprach aber, als er fluchte: Hinaus! hinaus! du Blutmensch! du Nichtswürdiger! 8Der Herr hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist, über dich gebracht und hat das Reich deinem Sohne Absalom gegeben, und siehe, nun steckst du in deinem Unglück, weil du ein Blutmensch bist. 9Da sprach Abisai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn und König fluchen? Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen. 10Aber der König sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Lasst ihn fluchen! Wenn der Herr zu ihm gesagt hat: "Fluche dem David!" wer darf dann fragen: "Warum tust du so?" 11Und David sprach zu Abisai und allen seinen Dienern: Seht, mein eigner leiblicher Sohn stellt mir nach dem Leben; wieviel mehr jetzt der Benjaminit! Lasst ihn fluchen! Der Herr hat ihn geheissen. 12Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und gibt mir wieder Glück für den Fluch, der mich heute trifft. 13So zog David mit seinen Leuten weiter, während Simei an der Seite des Berges neben ihm her ging und in einem fort Verwünschungen ausstiess, Steine nach ihm schleuderte und ihn mit Erde bewarf. 14Und der König kam mit allem Volk, das bei ihm war, müde an den Jordan, und dort erholte er sich. 15Absalom aber und alle Männer Israels waren nach Jerusalem gekommen; auch Ahithophel war bei ihm. 16Als nun der Arkiter Husai, der Vertraute Davids, zu Absalom hineinkam, sprach er zu ihm: Es lebe der König! es lebe der König! 17Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Liebe zu deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gezogen? 18Husai erwiderte Absalom: Nein! sondern wen der Herr erwählt hat und dieses Volk und alle Männer Israels, zu dem gehöre ich und bei dem bleibe ich! 19Und zweitens: Wem diene ich denn? Doch dem Sohne! Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich auch dir zu Gebote stehen. 20Und Absalom sprach zu Ahithophel: Gebt einen Rat! Was sollen wir tun? 21Ahithophel antwortete Absalom: Geh zu den Kebsweibern deines Vaters, die er zurückgelassen hat, das Haus zu hüten; dann wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und alle, die zu dir halten, werden ermutigt werden. 22Da schlug man auf dem Dache für Absalom das Zelt auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Kebsweibern seines Vaters. (a) 2Sa 12:11 23Wenn nämlich Ahithophel damals einen Rat gab, so galt es, wie wenn man Gott befragte; so galt jeder Rat Ahithophels bei David wie bei Absalom.