1Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, / und dein Herz übereile sich nicht, / etwas vor Gott zu reden; / denn Gott ist im Himmel, und du bist auf Erden, / darum mache nicht viele Worte. / (a) Spr 10:19; Mt 6:7 2Denn wie Träume kommen bei viel Geschäften, / so törichtes Gerede bei viel Worten. / 3Wenn du Gott ein Gelübde tust, / so erfülle es ohne Verzug; / denn er hat kein Gefallen an den Toren. / Was du gelobst, das halte! / (a) 4Mo 30:3; 5Mo 23:21 4Besser, du gelobst gar nichts, / als dass du gelobst und nicht hältst. / 5Mach nicht, dass dein Mund dich in Schuld bringt, / und sage nicht vor dem Boten (Gottes): "Es war Übereilung." / Warum soll Gott ob deines Wortes zürnen / und das Tun deiner Hände missraten lassen? / (1) vermutlich der Priester, vgl. Mal 2:7 6Denn wo viele Träume sind und viele Worte, / ist auch viel Nichtiges. Gott sollst du fürchten! 7Wenn du siehst, wie im Lande der Arme bedrückt, / wie Recht und Gerechtigkeit vorenthalten wird, / so wundre dich nicht über die Sache; / denn über den Hohen wacht ein Höherer, / und ein Höchster über sie alle. / 8Und ein Gewinn für ein Land ist jedenfalls das: / ein König für das bebaute Land. 9WER das Geld liebhat, wird des Geldes nicht satt, / und wer den Reichtum liebhat, nicht des Ertrages. / Auch das ist nichtig. / (a) Spr 28:22; Lu 12:16-21 10Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren, / und was hat der Besitzer davon, als dass er es ansehen kann? / 11Der Arbeiter hat einen süssen Schlaf, / ob er viel oder wenig zu essen hat; / den Reichen aber lässt sein Überfluss nicht ruhig schlafen. / 12Ein schlimmes Übel sah ich unter der Sonne: / Reichtum, der von seinem Besitzer / zum eignen Unheil gehütet wird. / 13Geht dieser Reichtum durch ein Unglück verloren, / und er hat einen Sohn gezeugt, / so hinterlässt er ihm nichts. / 14Wie er aus Mutterschoss hervorging, / nackt geht er wieder dahin, wie er kam, / und nichts trägt er davon für seine Mühe, / das er mitnehmen könnte. / (a) Hio 1:21; Ps 49:18; 1Ti 6:7 15Auch das ist ein schlimmes Übel: / Gerade wie einer gekommen ist, / so geht er auch wieder dahin. / Was für einen Gewinn hat er dann davon, / dass er um nichts sich abgemüht hat? / 16Dazu ein ganzes Leben in Dunkel und Trauer, / in viel Verdruss und Krankheit und Unmut. 17Was ich als gut befunden habe / und was als schön, ist das: / Essen und Trinken und Geniessen bei all der Mühe, / womit einer sich abmüht unter der Sonne / die kurze Zeit seines Lebens, / die Gott ihm vergönnt hat; / denn das ist sein Teil. / (a) Pre 2:24; 3:12 13 18Auch wenn Gott einem Reichtum und Schätze gibt / und ihm gestattet, davon zu geniessen, / sein Teil hinzunehmen und sich zu freuen / bei seiner Mühsal - das ist eine Gabe Gottes. / 19Denn ein solcher denkt nicht viel / an die Kürze seines Lebens, / weil Gott ihm die Freude des Herzens gewährt.