1UND es erging an mich das Wort des Herrn: 2Menschensohn, du wohnst inmitten des widerspenstigen Geschlechts, das Augen hat zu sehen und doch nicht sieht und Ohren zu hören und doch nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht. (a) Jes 6:10; Jer 5:21 3Du nun, o Menschensohn, rüste dir Wandergeräte bei Tage vor ihren Augen und wandre vor ihren Augen von deinem Wohnort weg an einen andern Ort. Vielleicht sehen sie es; denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht. 4Schaffe deine Geräte wie Wandergeräte hinaus bei Tage vor ihren Augen; du selber aber sollst am Abend vor ihren Augen hinausgehen wie einer, der auswandern muss. 5Vor ihren Augen brich dir ein Loch durch die Wand, und dann gehe dort hinaus. 6Vor ihren Augen sollst du deine Schulter beladen; in finstrer Nacht sollst du von dannen ziehen. Dein Angesicht sollst du verhüllen, damit du das Land nicht siehst; denn ich mache dich zum Wunderzeichen für das Haus Israel. (a) Hes 24:24 27 7Da tat ich, wie mir befohlen war: meine Geräte schaffte ich bei Tage hinaus wie Wandergeräte, und am Abend brach ich mir ein Loch durch die Wand; in finstrer Nacht ging ich hinaus und belud meine Schulter vor ihren Augen. 8Am andern Morgen aber erging an mich das Wort des Herrn: 9Menschensohn, haben nicht die vom Hause Israel, das widerspenstige Geschlecht, zu dir gesagt: "Was machst du da?" 10Sprich denn zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Dieser Ausspruch gilt dem Fürsten zu Jerusalem und allen vom Hause Israel, die dort wohnen. 11Sprich: Ich bin euch ein Wunderzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: in die Verbannung müssen sie wandern als Gefangene. 12Der Fürst aber, der unter ihnen ist, wird seine Schulter beladen und in finstrer Nacht hinausgehen. Durch die Mauer wird er sich ein Loch brechen, um durch dasselbe hinauszukommen; sein Angesicht wird er verhüllen, um das Land nicht zu sehen. (a) 2Kön 25:4 7 13Ich werde mein Fanggarn über ihm ausspannen, und in meinem Netze wird er sich fangen; ich werde ihn nach Babel führen ins Land der Chaldäer, doch sehen wird er es nicht; und dort wird er sterben. (a) Hes 17:20; Jer 39:7 14Und alle, die um ihn sind, seine Helfer und all seine Heerscharen, werde ich in alle Winde zerstreuen und werde das Schwert hinter ihnen zücken. 15Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Heiden versprenge und über die Länder zerstreue. 16Doch will ich von ihnen einige wenige übriglassen, verschont vom Schwert, von Hunger und Pest, damit sie unter den Heiden, zu denen sie kommen, all ihre Greuel erzählen, auf dass man erkenne, dass ich der Herr bin. (a) Hes 6:8 17Und es erging an mich das Wort des Herrn: 18Menschensohn, du sollst dein Brot mit Beben essen und dein Wasser mit Zittern und Zagen trinken. 19Und zu dem Volk des Landes sollst du sagen: So spricht Gott der Herr von den Bewohnern Jerusalems im Lande Israels: Sie werden ihr Brot in Bekümmernis essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken - auf dass ihr Land verödet und all seiner Fülle beraubt werde wegen des frevlen Tuns all derer, die darin wohnen. 20Die bewohnten Städte werden veröden, und das Land wird zur Wüste werden, damit ihr erkennet, dass ich der Herr bin. 21Und es erging an mich das Wort des Herrn: (a) 2Pe 3:4 22Menschensohn, was ist das für eine Redensart, die ihr da im Lande Israels braucht: "Die Tage ziehen sich hinaus, und mit allen Gesichten ist es nichts!" 23Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Ich mache dieser Redensart ein Ende, dass man sie in Israel nicht mehr brauchen wird. Nein, sprich zu ihnen: Die Tage sind nahe, und alle Gesichte treffen ein. 24Denn es wird fürder kein Truggesicht und keine gleissnerische Wahrsagung mehr geben im Hause Israel, 25sondern ich, der Herr, werde reden! Was ich rede, das wird geschehen, es wird sich nicht mehr hinausziehen. Ja, in euren Tagen, du widerspenstiges Geschlecht, werde ich ein Wort reden und es auch ausführen, spricht Gott der Herr. 26Und es erging an mich das Wort des Herrn: 27Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: "Das Gesicht, das der da schaut, geht auf viel spätere Tage, und von fernen Zeiten weissagt er." 28Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Alle meine Worte werden sich nicht mehr hinausziehen. Was ich rede, das wird geschehen, spricht Gott der Herr.