1UND es erging an mich das Wort des Herrn: 2Menschensohn, weissage wider die Propheten Israels! Weissage und sprich zu denen, die Propheten ihrer eignen Gedanken sind: Höret das Wort des Herrn! 3So spricht Gott der Herr: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eignen Geiste folgen und dem, was sie nicht geschaut haben! 4Gleich Füchsen in Ruinen sind deine Propheten, Israel. 5Sie sind nicht in die Bresche getreten und haben keine Mauer gebaut um das Haus Israel, dass es standhalte im Kampfe am Tage des Herrn. (a) Hes 22:30 6Sie haben Trug geschaut und lügnerische Wahrsagung, sie, die da sprechen: "Der Herr hat geredet", wo doch der Herr sie nicht gesandt hat. Und dann erwarteten sie, dass er das Wort erfülle. (a) Hes 22:28 7Ist nicht Truggesicht, was ihr geschaut, und lügnerische Wahrsagung, was ihr gesprochen habt? Und da sagt ihr: "Der Herr hat geredet", wo ich doch nicht geredet habe. 8Darum spricht Gott der Herr also: Weil ihr Trug redet und Lüge schaut, darum, wahrlich, will ich an euch! spricht Gott der Herr. 9Ich recke meine Hand aus wider die Propheten, die Trug schauen und Lüge wahrsagen. In der Gemeinde meines Volkes sollen sie nicht sein und in dem Verzeichnis des Hauses Israel nicht aufgeschrieben werden, auch sollen sie nicht mehr heimkommen ins Land Israels; dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott der Herr bin. 10Darum, ja darum, weil sie mein Volk irreführten, indem sie "Heil!" riefen, wo doch kein Heil war - das Volk baut eine Wand, sie aber streichen Tünche darauf -, (a) Hes 22:28; Jer 6:14 11sprich zu denen, die Tünche streichen: Siehe, einen überschwemmenden Platzregen will ich senden, Hagelsteine sollen fallen, und ein Sturmwind soll losbrechen! 12Und siehe, die Wand fällt zusammen! Wird man dann nicht zu euch sagen: "Wo ist nun die Tünche, mit der ihr getüncht habt?" 13Darum spricht Gott der Herr also: So lasse ich denn in meinem Grimm einen Sturmwind losbrechen, und ein überschwemmender Platzregen wird kommen durch meinen Zorn und Hagelsteine durch meinen Grimm zur Vernichtung. 14So will ich die Wand niederreissen, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und sie zu Boden werfen, dass ihr Fundament blossgelegt wird; sie wird fallen, und ihr werdet darin umkommen, damit ihr erkennet, dass ich der Herr bin. 15Ich will meinen ganzen Grimm auslassen an der Wand und an denen, die sie mit Tünche bestrichen, und man wird zu euch sagen: "Wo ist nun die Wand und wo sind, die sie getüncht haben, 16die Propheten Israels, die über Jerusalem weissagten und für sie Gesichte des Heils schauten, wo doch kein Heil war?" spricht Gott der Herr. 17Du aber, Menschensohn, richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes, die Prophetinnen ihrer eignen Gedanken sind, und weissage wider sie! 18Sprich: So spricht Gott der Herr: Wehe den Weibern, die (Zauber-)Binden nähen für alle Handgelenke und Kopfüberwürfe machen für Leute jeden Wuchses, um Seelen zu erjagen! Wollt ihr Seelen vernichten, die zu meinem Volke gehören, und Seelen am Leben erhalten zu eurem Vorteil? 19Ihr habt mich bei meinem Volke entweiht um einiger Hände voll Gerste und um etlicher Bissen Brotes willen, um Seelen zu vernichten, die nicht sterben sollten, und Seelen am Leben zu erhalten, die nicht leben sollten, indem ihr mein Volk beloget, das auf Lügen hört. 20Darum spricht Gott der Herr also: Siehe, ich will an eure Binden, mit denen ihr die Seelen erjagt; ich will sie euch von den Armen reissen und die Seelen, die ihr erjagt, freilassen wie Vögel. 21Auch eure Überwürfe will ich zerreissen und mein Volk aus eurer Hand erretten; sie sollen nicht mehr als Fangnetz dienen in eurer Hand, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin. 22Weil ihr das Herz des Gerechten fälschlich verzagt macht, dem ich nicht wehe tun wollte, dagegen die Hände des Gottlosen stärkt, damit er von seinem bösen Wege nicht umkehre, sodass ich ihn am Leben erhielte, (a) Jer 23:14 23darum sollt ihr nicht mehr Trug schauen und nicht mehr Wahrsagerei treiben; ich will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.