1UND es erging an mich das Wort des Herrn: 2Und du, Menschensohn, willst du nicht das Urteil sprechen, das Urteil sprechen der blutbefleckten Stadt? - So halte ihr denn all ihre Greuel vor (a) Hes 20:4; 23:36; 24:9 3und sprich: So spricht Gott der Herr: Wehe der Stadt, die Blut vergoss in ihrer Mitte, damit ihre Stunde komme, und die sich Götzen machte - eine schwere Schuld! - um sich zu verunreinigen! 4Durch das Blut, das du vergossen, hast du dich mit Schuld beladen, und durch deine Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. So hast du es dahin gebracht, dass dein Tag nahe ist und dass herankommt das Ende deiner Jahre. Darum mache ich dich zum Hohn für die Heiden und zum Gespött für alle Länder. (a) 2Kön 21:16; 5Mo 28:37; Hes 5:15 5Sie seien dir nahe oder fern von dir, sie werden dich verspotten, die du einen befleckten Ruf hast und voller Tumult bist. 6Siehe, die Fürsten Israels in deiner Mitte trotzen ein jeder auf seine Faust, um Blut zu vergiessen. 7Vater und Mutter verachtet man in dir, dem Fremdling tut man Gewalt an in deiner Mitte, Waise und Witwe bedrückt man in dir. 8Meine Heiligtümer verachtest du, und meine Sabbate entweihst du. 9Verleumder sind in dir darauf aus, Blut zu vergiessen; auf den Bergen hält man bei dir (Opfer-)Mahle, Unzucht treibt man in deiner Mitte. 10Man pflegt in dir Umgang mit dem Weibe des Vaters, man missbraucht in dir Frauen, die ihre monatliche Unreinheit haben. (1) d.h. der Stiefmutter. (a) 3Mo 18:6-18 11Ein jeder treibt in deiner Mitte Greuliches mit dem Weibe seines Nächsten; der eine verunreinigt seine Schwiegertochter durch Unzucht, der andre schändet seine Schwester, seines Vaters Tochter. (1) d.h. die Stiefschwester. 12Bestechung nimmt man in dir, um Blut zu vergiessen; Zins und Zuschlag nimmst du und übervorteilst deinen Nächsten mit Gewalt, und meiner vergissest du, spricht Gott der Herr. (1) vgl. 3Mo 25:36 37; Hes 18:8 13 17. 13Aber, siehe, ich lasse meine Hand kommen über den Gewinn, den du gemacht hast, und über das Blutvergiessen, das in dir geschehen ist. 14Wird dein Mut vorhalten, werden deine Hände stark bleiben in den Tagen, da ich gegen dich vorgehen werde? Ich, der Herr, habe es geredet, und ich führe es aus. (a) Hes 17:24; 24:14; 36:36 15Ich werde dich unter die Heiden zersprengen und über die Länder zerstreuen und so deine Unreinheit gänzlich von dir hinwegtilgen. 16Und du wirst durch dich selbst entweiht sein vor den Augen der Heiden; dann wirst du erkennen, dass ich der Herr bin. 17Und es erging an mich das Wort des Herrn: (a) Jes 1:22; Jer 6:28 18Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacken geworden! Sie alle sind Kupfer, Zinn, Eisen und Blei; mitten im Silber sind sie Schlacken geworden. 19Darum sprich: So spricht Gott der Herr: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, siehe, so will ich euch mitten in Jerusalem zusammentun. 20Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn mitten in einem Schmelzofen zusammentut, um ein Feuer darunter anzufachen, damit es schmelze, so will ich euch in meinem Zorn und Grimm zusammentun, euch anhäufen und schmelzen. 21Ich will das Feuer meines Ingrimms wider euch anfachen, dass ihr darin schmelzen sollt. 22Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so sollt ihr darin geschmolzen werden, damit ihr erkennet, dass ich, der Herr, meinen Grimm über euch ausgegossen habe. 23Und es erging an mich das Wort des Herrn: 24Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land ohne Regen, das nicht benetzt ward am Tage des Zorns, (1) d.h. zum Lande Juda. 25dessen Fürsten in seiner Mitte dem brüllenden, reissenden Löwen gleichen: sie frassen Menschenleben, rissen Schätze und Kostbarkeiten an sich und machten viele Frauen zu Witwen im Lande. 26Seine Priester vergewaltigten meine Weisung und entweihten meine Heiligtümer; sie machten keinen Unterschied zwischen heilig und unheilig und lehrten nicht unterscheiden zwischen unrein und rein, sie verschlossen die Augen vor meinen Sabbaten. So ward ich unter ihnen entweiht. (a) Hes 44:23; Jes 28:7; Zef 3:4 27Seine Vornehmen in seiner Mitte waren wie reissende Wölfe, nur darauf aus, Blut zu vergiessen, Leben zu vernichten, um Gewinn zu machen. (a) Zef 3:3 28Und seine Propheten strichen ihnen Tünche darüber, indem sie Truggesichte verkündeten und ihnen Lügen wahrsagten und sprachen: "So spricht Gott der Herr", wo doch der Herr nicht geredet hatte. (a) Hes 13:10 29Das gemeine Volk verübte Gewalttat und trieb Raub, bedrückte den Armen und Dürftigen und tat dem Fremdling widerrechtlich Gewalt an. 30Und ich suchte unter ihnen einen, der eine Mauer baute oder vor mir für das Land in die Bresche träte, dass ich es nicht verderbte; aber ich fand keinen. (a) Hes 13:5 31Da schüttete ich meinen Zorn aus über sie, vertilgte sie durch das Feuer meines Grimms; ich liess ihren Wandel auf ihr Haupt kommen, spricht Gott der Herr. (a) Hes 9:10; 11:21; 16:43