1Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss diese Rolle und gehe hin und rede zum Hause Israel. (a) Off 10:9 2Da öffnete ich meinen Mund, und er gab mir die Rolle zu essen 3und sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Leib und fülle deine Eingeweide mit dieser Rolle, die ich dir gebe. Da ass ich sie, und sie wurde in meinem Munde so süss wie Honig. (a) Ps 19:11; Jer 15:16 4Dann sprach er zu mir: Menschensohn, auf, gehe zum Hause Israel und rede zu ihnen meine Worte. 5Denn nicht zu einem Volke mit dunkler Sprache oder schwerer Zunge bist du gesandt, sondern zum Hause Israel, 6auch nicht in die Völkerwelt, deren Rede du nicht verstehen könntest. Wenn ich dich zu solchen Leuten sendete, sie würden auf dich hören. 7Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen: denn sie wollen nicht auf mich hören. Das ganze Haus Israel hat eben eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. 8Siehe, nun mache ich dein Angesicht hart gleich ihrem Angesicht und deine Stirn hart wie ihre Stirn. 9Wie Diamant, härter als Fels, mache ich deine Stirn. Fürchte dich nicht vor ihnen, und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht. (a) Jes 50:7; Jer 1:18 10Weiter sprach er zu mir: Menschensohn, all meine Worte, die ich zu dir rede, fasse zu Herzen und leihe ihnen dein Ohr! 11Auf, gehe zu den Verbannten, zu den Kindern deines Volkes, rede zu ihnen und sage ihnen, mögen sie es nun hören, oder mögen sie es lassen: "So spricht Gott der Herr!" (a) Hes 2:5 7 12Da hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir ein gewaltiges Getöse, als sich die Herrlichkeit des Herrn von ihrer Stelle erhob, (1) möglich ist auch die Üs: "Wind"; das hebrW. bed. "Wind" und "Geist". (a) Hes 8:3; 11:1 24 13das Rauschen der Flügel der lebenden Wesen, die einander berührten, und das Rasseln der Räder zugleich mit ihnen, ein gewaltiges Getöse. 14Der Geist aber hob mich empor und entrückte mich, und ich ging dahin voll bitteren Unmuts, und die Hand des Herrn lastete schwer auf mir. 15So kam ich nach Tel-Abib zu den Verbannten, welche am Flusse Chebar wohnten. Dort sass ich sieben Tage lang betäubt unter ihnen. 16Nach sieben Tagen aber erging an mich das Wort des Herrn: 17Menschensohn, zum Wächter habe ich dich bestellt dem Hause Israel: wenn du ein Wort aus meinem Munde vernimmst, so sollst du sie in meinem Namen verwarnen. (a) Hes 33:7; Jes 52:8; 62:6 18Wenn ich zum Frevler sage: "Du musst sterben!" und du verwarnst ihn nicht und sagst nichts, den Frevler vor seinem frevlen Wandel zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird jener Frevler um seiner Schuld willen sterben, sein Blut aber fordere ich von dir. 19Hast du aber den Frevler verwarnt, und er steht nicht ab von seinem Frevel und seinem Wandel, so wird jener Frevler um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine Seele gerettet. 20Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut und ich ihn straucheln lasse, so muss er sterben: hast du ihn nicht verwarnt, so stirbt er um seiner Sünde willen, und seiner gerechten Taten, die er getan hat, wird nicht mehr gedacht, sein Blut aber fordere ich von dir. (a) Hes 18:24 21Hast du aber den Gerechten verwarnt, damit er nicht sündige, und er sündigt nicht, so bleibt er am Leben, weil er sich hat warnen lassen, und du hast deine Seele gerettet. 22Und die Hand des Herrn kam über mich, und er sprach zu mir: Stehe auf und gehe hinaus in die Ebene, dort will ich mit dir reden. 23Und ich stand auf und ging hinaus in die Ebene: und siehe da, es stand die Herrlichkeit des Herrn daselbst, wie ich sie am Flusse Chebar geschaut hatte. Da fiel ich auf mein Angesicht, (a) Hes 1:3 24und Geist kam in mich und stellte mich auf die Füsse, und der Herr redete mit mir und sprach zu mir: Gehe heim und schliesse dich in dein Haus ein. (a) Hes 2:2 25Und siehe, Menschensohn, man wird Stricke an dich legen und dich damit binden, sodass du nicht hinausgehen kannst unter die Leute. 26Und ich werde dir die Zunge am Gaumen kleben lassen, dass du stumm bleibest und ihnen nicht ein Strafprediger seiest. Denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht. 27Aber wenn ich mit dir rede, dann will ich deinen Mund auftun, und du sollst zu ihnen sagen: "So spricht Gott der Herr!" Wer dann hören will, der höre, und wer es lassen will, der lasse es! Denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht. (a) Hes 2:5 7