1AUCH Jakob zog seines Weges; da begegneten ihm auf einmal die Engel Gottes. 2Als Jakob sie sah, sprach er: Dies ist das Heerlager Gottes. Darum nannte er jene Stätte Mahanaim. (1) d.i. Lager. (a) Ps 34:8 3Darnach schickte Jakob Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, ins Gefilde Edoms. 4Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sprechen: Dein Knecht Jakob lässt dir sagen: Ich bin bei Laban in der Fremde gewesen und habe mich bis jetzt dort aufgehalten. 5Ich habe Rinder, Esel und Schafe, Knechte und Mägde erworben, und nun sende ich meinem Herrn Botschaft, dass ich Gnade finde vor deinen Augen. 6Die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; er zieht dir schon entgegen mit vierhundert Mann. 7Da fürchtete sich Jakob sehr, und es ward ihm bange. Darum teilte er die Leute, die bei ihm waren, und die Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager; 8denn er dachte: Wenn Esau auf das eine Lager trifft und schlägt es, so kann doch das andre Lager entrinnen. 9Und Jakob sprach: O Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du mir gesagt hast: "Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir Gutes tun!" - (a) 1Mo 28:15; 31:3 10ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast. Denn nur mit meinem Stabe bin ich über den Jordan da gegangen, und nun bin ich zu zwei Heeren geworden. 11Errette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte, er möchte kommen und mich schlagen, die Mutter samt den Kindern. 12Du hast doch gesagt: "Ich will dir Gutes tun und dein Geschlecht zahlreich machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor Menge." 13Und er blieb jene Nacht daselbst. Dann nahm er von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: 14zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder, 15dreissig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen. 16Und er übergab sie seinen Knechten, jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Ziehet vor mir her und lasset Raum zwischen den einzelnen Herden. 17Und dem ersten gebot er: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: "Wem gehörst du, und wo willst du hin? und wem gehören diese (Tiere, die du) vor dir (hertreibst)?" 18so sollst du sagen: "Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, das er meinem Herrn Esau sendet. Siehe, er kommt selber hinter uns her." 19Gleicherweise gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die hinter den Herden hergingen: So, wie ich euch gesagt habe, sollt ihr zu Esau sprechen, wenn ihr ihn antrefft. 20Ihr sollt sagen: "Siehe, dein Knecht Jakob kommt selber hinter uns her." Denn er dachte: Ich will ihn mit dem Geschenk, das vor mir her zieht, versöhnen; dann erst will ich sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich gnädig auf. 21So zog das Geschenk vor ihm her; er aber blieb jene Nacht im Lager. 22Noch in der Nacht stand er dann auf, nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und ging über die Furt des Jabbok. 23Er nahm sie und führte sie über den Fluss; auch all seine Habe brachte er hinüber. 24Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. (a) Hos 12:4 25Als der sah, dass er ihn nicht zu überwältigen vermochte, schlug er ihn auf das Hüftgelenk. Und Jakobs Hüftgelenk wurde verrenkt, als er mit ihm rang. 26Und er sprach: lass mich los; die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. 27Er sprach zu ihm: Wie heissest du? Er antwortete: Jakob. 28Da sprach er: Du sollst nicht mehr Jakob heissen, sondern Israel. Denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten und hast obgesiegt. (1) d.i. Gottesstreiter. (a) 1Mo 35:10 29Und Jakob fragte ihn: Sag an, wie heissest du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heisse? Und er segnete ihn daselbst. (a) Ri 13:17 18 30Und Jakob nannte die Stätte Pniel; denn (sagte er) ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht geschaut und bin am Leben geblieben. (1) d.i. Angesicht Gottes. 31Und als er an Pniel vorüber war, ging die Sonne auf; er hinkte aber an der Hüfte. 32Daher essen die Israeliten bis auf den heutigen Tag den Muskelstrang nicht, der auf dem Hüftgelenk liegt, weil er Jakob auf das Hüftgelenk schlug, auf den Muskelstrang.