1WEHE dir, Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist! dir, Räuber, den man nicht beraubt hat! Wenn du fertig bist mit Verwüsten, wirst du verwüstet werden; wenn du genug geraubt hast, wird man dich berauben. (a) Mt 7:2 2Herr, sei uns gnädig! Auf dich hoffen wir. Sei unser Arm an jedem Morgen, ja unsre Hilfe in der Zeit der Drangsal! 3Vor dem Donnergetöse fliehen Völker; wenn du dich erhebst, zerstieben Nationen. 4Und Beute wird eingeheimst, wie das Heupferd einheimst; wie Heuschrecken rennen, rennt man drauf los. 5Erhaben ist der Herr, denn er wohnt in der Höhe; er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. 6Und sichere Zeiten wirst du haben. Ein Reichtum an Heil sind Weisheit und Erkenntnis, die Furcht des Herrn, die ist sein Schatz. 7Siehe, die Helden klagen draussen, die Friedensboten weinen bitterlich. 8Die Strassen sind öde, der Wandersmann feiert. Er hat den Bund gebrochen, die Städte verachtet, die Menschen gelten ihm nichts. (1) d.h. der Verwüster. 9Es trauert, es welkt das Land; der Libanon ist beschämt, stirbt ab, Saron ist der Steppe gleich, Basan und der Karmel sind entblättert. 10Jetzt will ich aufstehen, spricht der Herr, jetzt will ich mich erheben, jetzt will ich mich aufrichten. 11Ihr seid schwanger mit dürrem Gras und gebäret Stoppeln, euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehrt. 12Und Völker werden zu Kalk verbrannt, abgehauene Dornen, die in Feuer auflodern. 13Höret, ihr Fernen, was ich getan, und ihr Nahen, erkennet meine Stärke! 14Die Sünder erbeben in Zion, Zittern ergreift die Ruchlosen: Wer kann den weilen bei dem verzehrenden Feuer? wer kann denn weilen bei den ewigen Gluten? 15Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet, wer erpressten Gewinn verschmäht, wer seine Hände schüttelt, dass sie nicht Bestechung annehmen, wer sein Ohr verstopft, dass er nicht Blutschuld mitanhöre, wer seine Augen zudrückt, dass er an Bösem nicht seine Lust schaue, (a) Ps 15; 24:4 16der wird auf Höhen wohnen, Felsenburgen sind seine Zuflucht, sein Brot ist ihm gereicht, das Wasser versiegt ihm nie. 17Den König in seiner Schönheit werden deine Augen sehen, werden über ein weites Land hinschauen. 18Dein Herz wird der Schreckenszeit gedenken: "Wo ist, der zählte? wo der, der abwog? wo ist, der die Türme zählte?" 19Das freche Volk wirst du nicht mehr sehen, das Volk mit dunkler Sprache, die man nicht verstand, mit stammelnder Rede ohne Sinn. 20Schaue auf Zion, die Stadt unsrer Festfeier; deine Augen werden Jerusalem sehen als sichere Wohnung, als Zelt, das nicht wandert, dessen Pflöcke nimmer ausgezogen werden, dessen Stricke alle nicht reissen. 21Denn herrlicher Ruhm wird uns sein, eine Quelle breiter Ströme; keine Ruderflotte geht darauf, kein stolzes Schiff fährt darüber. 22Denn der Herr ist unser Richter, der Herr unser Gesetzgeber; der Herr ist unser König, er wird uns helfen. 23Schlaff sind deine Taue, nicht halten sie das Gestell ihres Mastes, lassen die Flagge nicht flattern. Dann teilen Blinde Raub in Fülle, und Lahme erbeuten Beute. 24Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin krank. Dem Volk, das darin wohnt, ist die Schuld vergeben. (a) 2Mo 23:25