1SIEHE da mein Knecht, an dem ich festhalte, mein Erwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, dass er die Wahrheit unter die Völker hinaustrage. (a) Mt 3:17; 12:18-21 2Er wird nicht schreien noch rufen, noch seine Stimme hören lassen auf der Gasse. 3Geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und glimmenden Docht nicht auslöschen; in Treuen trägt er die Wahrheit hinaus. 4Er selbst erlischt nicht und bricht nicht zusammen, bis dass er auf Erden die Wahrheit begründet und seiner Weisung die fernsten Gestade harren. 5So spricht Gott, der Herr, der die Himmel geschaffen und ausgespannt, der die Erde befestigt samt ihrem Gespross, der Odem gibt dem Menschengeschlecht auf ihr und Lebenshauch denen, die über sie hinwandeln. 6Ich, der Herr, habe dich in Treuen berufen und bei der Hand gefasst, ich habe dich gebildet und zum Bundesmittler für das Menschengeschlecht, zum Lichte der Völker gemacht, (a) Jes 49:6 8 7blinde Augen aufzutun, Gebundene herauszuführen aus dem Gefängnis, und die in der Finsternis sitzen, aus dem Kerker. (a) Jes 35:5; 61:1 8Ich bin der Herr, das ist mein Name, und ich will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen. (a) Jes 48:11 9Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues tue ich kund; noch ehe es sprosst, lasse ich es euch hören. (a) Jes 48:5 6 10Singet dem Herrn ein neues Lied, preiset ihn bis ans Ende der Erde! Es brause das Meer und was darin ist, die Inseln und die sie bewohnen! (a) Ps 33:3 11Es juble die Wüste und die sie durchziehen, die Gehöfte, die Kedar bewohnt; es sollen frohlocken die Felsenbewohner und von der Höhe der Berge her jauchzen. 12Dem Herrn sollen sie Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden. 13Der Herr zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er die Kampflust; er erhebt den Schlachtruf, das Kriegsgeschrei, zeigt sich als Held wider seine Feinde. 14Ich habe lange geschwiegen, bin stille gewesen, habe an mich gehalten - jetzt will ich schreien wie die Gebärende, will schnauben und schnappen zumal. 15Austrocknen will ich Berge und Hügel und all ihr Gras verdorren lassen, will Ströme zu Steppen machen und Seen trockenlegen. 16Blinden will ich Führer sein auf dem Wege, auf Pfaden sie leiten, die sie nicht kannten, will die Finsternis vor ihnen her zum Lichte machen und holprigen Grund zum flachen Felde. Dies sind die Dinge, die ich tue und nicht aufgebe. (a) Jes 40:4 17Es weichen zurück und werden zuschanden, die auf Götzen vertrauen, die zu Gussbildern sagen: Ihr seid unsre Götter! (a) Jes 44:11; 45:16; Ps 97:7 18Ihr Tauben, höret, und ihr Blinden, schauet her und sehet! 19Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Gottgeweihte und taub wie der Knecht des Herrn? (a) Jes 41:8 20Viel hast du gesehen, doch nicht beachtet, hast mit geöffneten Ohren nicht gehört. (a) Jes 6:10 21Dem Herrn gefiel es um seiner Treue willen, grosse und herrliche Lehre zu geben. 22Aber nun ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk, verstrickt in Höhlen zumal und in Kerkern versteckt, zum Raube geworden, und kein Retter war da, der Plünderung verfallen, und niemand sprach: Gib zurück! 23Wer unter euch will darauf horchen, aufmerken und hören für die Zukunft? 24Wer gab Jakob dem Plünderer preis und Israel den Räubern? Ist's nicht der Herr, wider den wir gesündigt haben, auf dessen Wegen sie nicht wandeln wollten und auf dessen Gesetz sie nicht hörten? (a) Da 9:5 25Wer goss aus über Israel seinen Zorn und furchtbare Kriegsnot, dass sie ihn rings umloderte - doch er wurde nicht weise - und ihn versengte - doch er nahm's nicht zu Herzen -?