1HÖRET auf mich, ihr Gestade, und merket auf, ihr Völker, von fernher! Von Geburt an hat mich der Herr berufen, meinen Namen genannt vom Mutterschoss an. 2Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, barg mich im Schatten seiner Hand; er machte mich zum glatten Pfeil, versteckte mich in seinem Köcher (a) Jes 51:16 3und sprach zu mir: Du bist mein Knecht, durch den ich mich verherrliche. 4Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich gemüht, um nichts und nutzlos meine Kraft verzehrt; und doch - mein Recht ist bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. 5Nun aber spricht der Herr, der mich von Mutterleib an zu seinem Knechte gebildet, um Jakob zu ihm zurückzubringen und Israel zu ihm zu sammeln - ja, ich bin geehrt in den Augen des Herrn, und mein Gott ward meine Stärke -, 6er spricht: Zuwenig ist es, dass du mein Knecht sein solltest, nur um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Geretteten Israels zurückzubringen; so will ich dich denn zum Lichte der Völker machen, dass mein Heil reiche bis an das Ende der Erde. (a) Jes 42:6 7So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der tief verachtet, den Völkern ein Abscheu ist, zu dem Knecht der Tyrannen: Fürsten und Könige werden es sehen und sich erheben, werden sich niederwerfen um des Herrn willen, der getreu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. 8So spricht der Herr: Zur Zeit der Huld habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen; ich habe dich geschaffen und dich gemacht zum Bundesmittler für das Menschengeschlecht, indem ich dem Lande wieder aufhelfe und verwüstetes Erbgut wieder verteile 9und zu den Gefangenen spreche: "Gehet heraus!" zu denen in der Finsternis: "Kommet ans Licht!" An allen Wegen werden sie weiden, auf allen kahlen Höhen ihre Weide haben. 10Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, Glutwind und Sonne werden sie nicht treffen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an Wasserquellen leiten. (a) Jes 35:7; 41:18 11Ich werde alle Berge zum Wege machen, und alle Strassen werden erhöht sein. (a) Jes 40:4 12Siehe, die einen kommen von ferne, und siehe, andre von Norden und Westen und wieder andre aus dem Land der Siniter. 13Jauchzet, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde! Brechet aus in Jubel, ihr Berge! denn der Herr tröstet sein Volk, und seiner Elenden erbarmt er sich. (a) Jes 44:23 14ZION sprach: "Verlassen hat mich Gott, der Herr hat meiner vergessen." 15Wird auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie gleich seiner vergässe, so will ich doch dein nicht vergessen. (a) Ps 27:10 16Siehe, auf meine Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern habe ich immerdar vor Augen. 17Deine Erbauer eilen herbei - da ziehen aus von dir deine Zerstörer und Verwüster. 18Erhebe deine Augen ringsumher und sieh: sie alle versammeln sich, kommen zu dir, so wahr ich lebe, spricht der Herr; du wirst sie alle wie einen Schmuck anlegen, wirst dich mit ihnen gürten wie eine Braut. (a) Jes 60:4 19Denn deine Trümmer und Wüsteneien und dein verheertes Land - ja, nun wird es zu eng sein für die Bewohner, und deine Verderber werden ferne sein. 20Es werden dereinst noch zu dir sprechen die Kinder, die dir, der Kinderlosen, geboren werden: Der Platz ist mir zu eng; schaffe mir Raum, dass ich wohnen kann. (a) Jes 54:1 21Da wirst du bei dir denken: Wer hat mir diese geboren? Ich bin ja der Kinder beraubt und unfruchtbar. Und diese, wer hat sie grossgezogen? Siehe, ich war allein noch übrig; wo waren denn diese? 22So spricht Gott der Herr: Siehe, ich winke mit der Hand den Heiden und stecke mein Panier auf für die Völker, und sie werden deine Söhne auf den Armen bringen und deine Töchter auf den Achseln herzutragen. (a) Jes 11:12; 60:4; 66:12 23Könige werden deine Wärter sein, und Fürstinnen deine Ammen; sie werden mit dem Angesicht vor dir zur Erde fallen und den Staub deiner Füsse lecken. Da wirst du erkennen, dass ich der Herr bin, dass nicht zuschanden werden, die meiner harren. (a) Jes 60:16 24Kann man einem Starken den Raub entreissen, oder entrinnen die Gefangenen eines Gewaltigen? 25So spricht der Herr: Wohl werden Gefangene dem Starken entrissen, und der Raub des Gewaltigen entrinnt: mit deinem Gegner streite ich und deine Kinder errette ich. 26Ich lasse deine Peiniger ihr (eigenes) Fleisch verzehren, an ihrem Blute sich berauschen wie an Wein, damit alle Welt erkenne, dass ich, der Herr, dein Helfer bin, und dein Erlöser der Starke Jakobs.