1Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen. Die Frommen werden dahingerafft, und niemand achtet darauf; denn weil die Bosheit herrscht, wird der Gerechte dahingerafft, (a) Mi 7:2 2geht ein zum Frieden. Auf ihren Lagern ruhen, die in Geradheit wandeln. 3Ihr aber, kommet herzu, ihr Kinder der Zeichendeuterin, Brut des Ehebrechers und der Dirne! 4Über wen macht ihr euch lustig? über wen reisst ihr das Maul auf und streckt ihr die Zunge heraus? Seid ihr nicht Sündenkinder, eine Lügenbrut? 5die ihr in Brunst geratet bei den Terebinthen, unter jedem grünen Baum, die ihr die Kinder schlachtet in den Tälern inmitten der Felsenklüfte. (a) 2Kön 16:4; Hes 16:21 6Bei den glatten Steinen des Tales ist dein Teil, sie sind dein Los; auch ihnen hast du Spenden ausgegossen und Gaben geopfert. Soll ich dabei mich beruhigen? 7Auf hohem und ragendem Berg hast du dein Lager bereitet, bist auch dort hinaufgestiegen, um Opfer zu schlachten. 8Hinter die Tür und den Pfosten hast du deine Denkzeichen gesetzt; denn, mir untreu, hast du dein Bette aufgedeckt und bestiegen, hast es weit gemacht und dir welche erkauft, deren Beilager du liebtest; lüstern blicktest du hin. 9Du bist zum Moloch gezogen mit Öl und mit mancherlei Salben, du hast deine Boten in die Ferne geschickt und tief hinab bis in die Unterwelt. 10Du bist müde geworden von all deinem Wandern, doch sprachst du nicht: Verlorne Arbeit! Du fandest immer neue Kraft, darum wurdest du nicht matt. 11Und vor niemand hattest du Scheu und Furcht, und so gingst du mit Lügen um und gedachtest meiner nicht, nahmst es nicht zu Herzen. Nicht wahr, ich schweige ja und verschliesse die Augen, und so fürchtetest du mich nicht. (a) Jes 42:14 12Ich will deine Gerechtigkeit kundwerden lassen und deine Taten; deine Götzen sollen dir nichts nützen. 13Wenn du schreien wirst, sollen sie dich nicht retten; sie alle wird der Wind forttragen, ein Hauch wegraffen. Wer aber auf mich vertraut, der wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen. (a) Ps 37:9 11; Mt 5:5 14Und er spricht: Bahnet, bahnet, ebnet eine Strasse! Räumet meinem Volke jeden Anstoss aus dem Wege! (a) Jes 62:10 15Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig thront und dessen Name ist "Der Heilige": In der Höhe und als Heiliger throne ich und bei den Zerschlagenen und Demütigen, dass ich den Geist der Gebeugten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. (a) Jes 6:3; 61:1; 66:2; Ps 51:19; 113:6 16Denn ich will nicht ewig hadern und nicht ohne Ende zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten, die Seelen, die ich doch geschaffen. (a) Ps 103:9 17Ob der Schuld seiner Habgier zürnte ich, und ich schlug ihn, (mein Antlitz) verbergend und zürnend; doch abgewandt ging er die Wege des eignen Herzens. 18Seine Wege habe ich gesehen, und ich will ihn heilen, will ihn leiten und ihm durch Tröstung Ersatz geben, ihm und seinen Trauernden. 19Ich schaffe Frucht der Lippen und Heil, ja Heil dem Fernen und dem Nahen, spricht der Herr. (a) Eph 2:17 20Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer; denn zur Ruhe kann es nicht kommen, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. 21Kein Heil gibt es für die Gottlosen, spricht mein Gott. (a) Jes 48:22