1Über Moab. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! es ist verwüstet; erstürmt ist Kirjathaim. Die Hochburg ist zuschanden geworden und gebrochen. (a) Jes 15; Jes 16; Hes 25:8-11 2Dahin ist Moabs Ruhm. In Hesbon sann man auf sein Verderben: "Kommt, lasst uns Moab ausrotten, dass es kein Volk mehr sei!" Auch du, Madmen, wirst verwüstet; das Schwert wird dir nachjagen. 3Horch! Geschrei von Horonaim, Sturz und grosse Zerstörung! 4Zerstört ist Moab! Ihr Geschrei erschallt bis nach Zoar. 5Ach! die Steige von Luhith zieht man hinan mit Weinen. Ach! am Abhang von Horonaim hört man Geschrei über Zerstörung. 6Fliehet, rettet euer Leben und fristet es gleich dem Wildesel in der Wüste! 7Denn weil du vertrautest auf deine Bergfesten und deine Schätze, wirst auch du eingenommen. Und Kamos muss in die Verbannung wandern, zusammen mit seinen Priestern und Fürsten. (a) 4Mo 21:29 8Der Verwüster kommt über jegliche Stadt, und keine wird gerettet; die Täler werden verheert, und die Felder werden verwüstet, wie der Herr geredet hat. 9Gebt Moab Flügel, dass es auf und davon fliege! Seine Städte werden zur Einöde, niemand wohnt mehr darin. 10Verflucht, wer das Werk des Herrn lässig treibt! und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält! 11Ungestört war Moab von Jugend auf, lag ruhig auf seinen Hefen, wurde nie umgeschüttet von Gefäss zu Gefäss, wanderte niemals in die Verbannung. Deshalb ist ihm sein Geschmack geblieben, und sein Geruch hat sich nicht verändert. 12Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich ihm Küfer senden; die sollen es ausschütten, sollen die Gefässe entleeren und die Krüge zerschlagen. 13Da wird Moab an seinem Kamos zuschanden, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bethel, seiner Zuversicht. (a) 1Kön 12:29 14Wie dürft ihr sagen: "Helden sind wir, gewaltige Krieger"? 15Verwüstet wird Moab, und seine Städte ersteigt man; seine auserlesene Jungmannschaft sinkt nieder zur Schlachtung, spricht der König - Herr der Heerscharen ist sein Name. 16Bald kommt Moabs Verderben, schnell schreitet sein Unheil heran. 17Beklagt es, ihr seine Nachbarn alle, ihr alle, die ihr seinen Namen kennt! Sprechet: "Wie ist zerbrochen das mächtige Szepter, der herrliche Stab!" 18Steige herab von der Hoheit und setze dich in die Pfütze, du Volk von Dibon! denn der Verwüster Moabs steigt hinauf zu dir, zerbricht deine Bollwerke. 19Tritt an den Weg und spähe, du Volk von Aroer, frage den Flüchtling und die Entronnene, sprich: "Was ist geschehen?" - 20"Moab ist zuschanden geworden, ach, es ist gebrochen! Wehklage und schreie!" Verkündet es am Arnon: Ach, Moab ist verwüstet! 21Das Gericht ist ergangen über das Land der Ebene, über Holon, Jahza und Mephaath, 22über Dibon, Nebo und Beth-Diblathaim, 23über Kirjathaim, Beth-Gamul und Beth-Meon, 24über Kerijoth und Bozra und über alle Städte im Lande Moab nah und fern. 25Moabs Horn ist abgehauen und sein Arm zerbrochen, spricht der Herr. 26Macht es trunken - denn wider den Herrn hat es grossgetan -, dass Moab hinklatsche in sein Gespei und selber auch zum Gespötte werde. 27"Oder ist dir nicht Israel zum Gespötte gewesen? Oder wurde es unter Dieben ertappt, dass du, sooft du von ihm sprachst, den Kopf schütteltest?" 28Verlasst die Städte und haust in den Felsen, Bewohner Moabs, werdet wie die Taube, die jenseits des Abgrundes nistet! 29Wir haben vom Hochmut Moabs gehört, dem gar hochfahrenden, von seinem Stolz und seinem Hochmut, von seiner Hoffart und der Überhebung seines Herzens. 30Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der Herr, unredlich ist es in seinem Gerede, unredlich in seinem Tun. 31Darum klage ich um Moab, um ganz Moab schreie ich; man seufzt um die Männer von Kir-Heres. 32Ich weine um dich, Weinstock von Sibma, wie um Jaeser. Deine Schosse drangen vor bis ans Meer, reichten bis nach Jaeser. Über deinen Herbst und deine Lese ist der Verwüster hereingebrochen, 33und weggeerntet ist Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Kein Kelterer tritt Wein in den Keltern, das Jauchzen liess ich verstummen. 34Das Geschrei von Hesbon dringt bis Eleale, bis Jahaz lassen sie ihre Stimme hören, von Zoar bis nach Horonaim und dem dritten Eglath; denn auch die Wasser von Nimrim werden zur Wüstenei. 35Und ich schaffe es, spricht der Herr, dass Moab keinen mehr hat, der auf die Opferhöhe hinaufsteigt und seinem Gotte Opfer verbrennt. 36Darum klagt mein Herz um Moab wie Flöten, um die Männer von Kir-Heres klagt mein Herz wie Flöten; ging doch alles verloren, was es sich erübrigt hatte. 37Denn alle Häupter sind geschoren und alle Bärte abgeschnitten, alle Hände sind blutig geritzt, und um die Hüften hängt das Trauertuch. 38Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen ist nichts als Totenklage; denn ich habe Moab zerschmettert wie ein Gefäss, das niemandem gefällt, spricht der Herr. 39Wie ist es gebrochen! Wie hat Moab schimpflich den Rücken gewandt! So ist Moab zum Gespött und Entsetzen geworden für alle seine Nachbarn. 40Denn so spricht der Herr: Siehe, wie ein Adler fliegt's heran und breitet seine Flügel aus über Moab. (a) Jer 49:22 41Erstürmt sind die Städte und die Bergfesten genommen. An jenem Tage wird das Herz der Helden Moabs werden wie das Herz eines Weibes in Wehen. 42Moab wird vertilgt, dass es kein Volk mehr ist; denn wider den Herrn hat es grossgetan. 43Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner Moabs! spricht der Herr. (1) V. 43-44: Jes 24:17 18 44Wer flieht vor dem Grauen, der fällt in die Grube, und wer aus der Grube emporsteigt, der fängt sich im Garn. Ja, solches bringe ich über Moab im Jahr seiner Heimsuchung, spricht der Herr. 45Im Schatten von Hesbon stehen kraftlos die Fliehenden. Denn Feuer ging aus von Hesbon, eine Flamme von Sihons Haus; die versengte die Schläfe Moabs und den Scheitel der Lärmer. (a) 4Mo 24:17 46Wehe dir, Moab! Du bist verloren, Volk des Kamos; denn weggeholt wurden deine Söhne in die Verbannung und deine Töchter in die Gefangenschaft. 47Doch will ich das Geschick Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der Herr. So weit das Gericht über Moab.