1Zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man die Gebeine der Könige und Fürsten Judas, die Gebeine der Priester und der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern hervorholen 2und wird sie hinstreuen vor der Sonne und dem Mond und dem ganzen Heere des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind und die sie befragt und angebetet haben; man wird sie nicht sammeln und nicht begraben, zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden. (a) 2Kön 21:5; 23:5 11 3Sie alle aber, die übrigbleiben von diesem bösen Geschlecht, werden lieber sterben als leben wollen an allen Orten, wohin ich sie verstossen habe, spricht der Herr der Heerscharen. 4Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr: Fällt auch einer und steht nicht wieder auf? wendet einer sich ab und nicht wieder her? 5Warum wendet dieses Volk sich ab, sich so beharrlich ab? Sie halten fest an ihrem Trug, wollen nicht umkehren. 6Ich merkte auf und horchte - sie reden unwahr! Keiner bereut seine Bosheit, dass er dächte: "Was habe ich getan!" Ein jeder stürmt dahin in seinem Lauf, wie das Ross in der Schlacht dahinstürmt. 7Selbst der Storch am Himmel kennt seine Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe, Kranich, sie halten ein die Zeit ihrer Heimkehr; aber mein Volk will nichts wissen von der Ordnung des Herrn. (a) Jes 1:3 8Wie dürft ihr nur sagen: "Weise sind wir, haben wir doch das Gesetz des Herrn!" - Ja, fürwahr, zur Lüge macht es der Lügengriffel der Schriftgelehrten! 9Zuschanden werden die Weisen, werden bestürzt und gefangen; denn sie verachten das Wort des Herrn. Was hätten sie da für Weisheit? 10Darum will ich ihre Frauen andern geben und ihre Felder Eroberern; denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Grössten, sind auf Gewinn aus, und Betrug üben alle, so Priester wie Prophet. (a) Jer 6:12-15 11Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sagen: "Friede! Friede!" - Doch wo ist Friede? (a) Hes 13:10 12In Schanden stehen sie da, denn sie haben Greuel verübt; doch Scham kennen sie nicht, wissen nichts von Beschämung. Darum werden sie unter den Fallenden fallen, zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr. 13Will ich einheimsen ihre Ernte, spricht der Herr, so sind keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum und die Blätter verwelkt! So will ich ihnen geben nach ihrem Ertrag. (a) Lu 13:6 14"Was sitzen wir stille? Versammelt euch und lasst uns flüchten in die festen Städte und dort untergehen! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns untergehen und tränkt uns mit giftigem Wasser, weil wir wider ihn gesündigt haben. (a) Jer 9:15; 23:15 15Wir hofften auf Heil, doch es kommt nichts Gutes - auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken!" (a) Jer 14:19 16Von Dan her hört man das Schnauben der Rosse, vom lauten Wiehern der Renner erzittert das ganze Land; sie kommen und fressen das Land und sein Gut, die Stadt und die darin wohnen. (a) Jer 4:15 17Denn siehe, ich lasse Schlangen wider euch los, giftige Schlangen, die sich nicht beschwören lassen; die sollen euch beissen, spricht der Herr. 18Unheilbar ist in mir der Kummer, und mein Herz ist krank. 19Horch! wie schreit um Hilfe die Tochter meines Volkes vom weiten Lande: "Ist denn der Herr nicht in Zion? ist er, Zions König, nicht mehr dort?" - "Warum haben sie mich mit ihren Bildern, mit fremden Götzen erzürnt?" - 20"Vorbei die Ernte und die Lese fertig - doch uns ist nicht Rettung geworden!" 21Gebrochen liegt die Tochter meines Volkes, darob bin auch ich gebrochen, traure, und Entsetzen hat mich ergriffen. 22Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? ist kein Arzt mehr dort? Warum will nicht heilen die Wunde der Tochter meines Volkes? (a) Jer 46:11