1WAHRLICH, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Türe in den Schafstall hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. (1) gemeint ist ein ummauerter Platz auf freiem Felde, in den Schafe und Ziegen für die Nacht getrieben wurden. (a) Hes 34:1-10 2Wer aber durch die Türe hineingeht, ist der Hirt der Schafe. 3Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine Schafe beim Namen und führt sie hinaus. (a) Ps 95:7; Jes 43:1 4Wenn er alle, die ihm gehören, herausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. 5Einem Fremden aber werden sie nicht nachfolgen, sondern vor ihm fliehen; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. 6Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen. Jene aber verstanden die Bedeutung seiner Rede nicht. 7Jesus sprach nun wiederum: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Türe zu den Schafen. (a) Ps 118:20; Mt 7:13 14 8Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. (a) Mt 7:15; 23:13; Jer 23:1 2 9Ich bin die Türe. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden, und er wird ein und aus gehen und Weide finden. 10Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben und reiche Fülle haben. (a) Lu 15:4-7; Ps 23:1 11Ich bin der gute Hirt; der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. (a) Jes 40:11; Hes 34:11-31; 37:24; Joh 15:13; 1Jo 3:16 12Wer Mietling und nicht Hirt ist, wem die Schafe nicht eigen sind, der sieht den Wolf kommen und lässt die Schafe im Stich und flieht - und der Wolf raubt sie und zerstreut sie -; (a) Sac 11:16 17 13denn er ist ein Mietling und bekümmert sich nicht um die Schafe. 14Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, (a) 2Ti 2:19 15wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. (a) Mt 11:27; Mr 10:45 16Und ich habe (noch) andre Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirt werden. (a) Joh 11:52; Eph 2:14-18; 4:5; Hes 34:23; 37:24; Sac 14:9 17Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, damit ich es wieder nehme. (a) Php 2:8 9; Jes 53:10 18Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. (a) Joh 5:26; 14:31 19Wiederum entstand eine Spaltung unter den Juden um dieser Worte willen. (a) Joh 7:43; 9:16 20Und zwar sagten viele von ihnen: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was hört ihr auf ihn? (a) Joh 7:20; 8:48; Mr 3:21 22 30 21Andre sagten: Das sind nicht Worte eines Besessenen. Kann etwa ein Dämon Blinden die Augen auftun? (a) Joh 9:30 31 22Damals fand in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt; es war Winter. 23Und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos umher. (a) Apg 3:11; 5:12 24Da umringten ihn die Juden und sagten zu ihm: Wie lange lässest du unsre Seele im Ungewissen? Bist du der Christus, so sag es uns frei heraus! (a) Joh 8:25; Lu 22:66 67 25Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt es nicht; die Werke, die ich im Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir. (a) Joh 4:26; 9:37; 5:36 26Aber ihr glaubt nicht; denn ihr gehört nicht zu meinen Schafen. (a) Joh 8:45 47 27Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach. (1) V. 3 4; Joh 18:37 28Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reissen. (a) Joh 5:24; 17:12; 18:9 29Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reissen. 30Ich und der Vater sind eins. (a) Joh 17:22 31DIE Juden trugen wiederum Steine herbei, um ihn zu steinigen. (a) Joh 8:59; 11:8 32Jesus begann und sprach zu ihnen: Viele gute Werke vom Vater her habe ich euch sehen lassen; wegen welches unter diesen Werken wollt ihr mich steinigen? (a) Mr 7:37 33Die Juden antworteten ihm: Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen einer Lästerung, und zwar weil du, der du ein Mensch bist, dich zu Gott machst. (a) Joh 5:18; Mt 9:3; 26:65 34Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (a) Ps 82:6 35Wenn es jene (Menschen) Götter genannt hat, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, (a) Mt 5:17 18 36sagt ihr da von dem, welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst! weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? (a) Joh 5:17-23 37Tue ich die Werke meines Vaters nicht, so glaubet mir nicht! (1) V. 25; Joh 5:36 38tue ich sie aber, so glaubet, wenn ihr auch nicht mir glaubt, (doch) den Werken, damit ihr erfasst und erkennt, dass der Vater in mir ist und ich im Vater. (a) Joh 14:9-11; 15:24 39Da suchten sie wiederum sich seiner zu bemächtigen. Und er entkam aus ihrer Hand. 40UND er ging wieder über den Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb dort. (a) Joh 1:28 41Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; was aber Johannes über diesen gesagt hat, ist alles wahr gewesen. (a) Joh 3:27-30 42Und viele glaubten dort an ihn. (a) Joh 2:23; 7:31; 11:45