1DARNACH ging Jesus ans jenseitige Ufer des Sees von Tiberias. 2Es folgte ihm aber viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3Jesus jedoch ging auf den Berg hinauf, und dort setzte er sich mit seinen Jüngern. (a) Mt 5:1 4Es war aber das Passa nahe, das Fest der Juden. (a) 3Mo 23:5-14 5Als nun Jesus die Augen erhob und sah, dass viel Volk zu ihm kam, sagte er zu Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese essen können? (a) Joh 1:43 6Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen; er wusste nämlich selbst, was er tun wollte. 7Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder (auch nur) ein wenig bekommt. 8Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: 9Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele? (a) 2Kön 4:42-44 10Jesus sprach: Heisset die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Orte. Da lagerten sich die Männer, an Zahl etwa fünftausend. 11Jesus nahm nun die Brote, sprach das Dankgebet darüber und teilte sie unter die aus, welche sich gelagert hatten, ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (a) Joh 21:13; Ps 145:15 16 12Als sie aber satt geworden waren, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts verlorengeht! 13Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übriggeblieben waren, welche gegessen hatten. 14Als nun die Leute das Zeichen sahen, das er tat, sagten sie: Dies ist in Wahrheit der Prophet, der in die Welt kommen soll. (a) Joh 7:40; 5Mo 18:15 15Da nun Jesus merkte, dass sie kommen und ihn gewaltsam wegführen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wiederum auf den Berg zurück, er allein. (a) Joh 12:13; 18:36 16ALS es aber Abend wurde, gingen seine Jünger an den See hinab, 17stiegen in ein Schiff und wollten ans jenseitige Ufer des Sees nach Kapernaum fahren. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. 18Und der See geriet in starke Bewegung, weil ein heftiger Wind wehte. (a) Mt 8:24 19Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreissig Stadien gefahren waren, sehen sie Jesus auf dem See wandeln und nahe ans Schiff kommen; und sie fürchteten sich. 20Er aber sagt zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht! 21Sie wollten ihn nun ins Schiff nehmen, und alsbald kam das Schiff an das Land, wohin sie fuhren. 22AM folgenden Tage sah das Volk, das am jenseitigen Ufer des Sees stand, dass kein andres Schiff dort gewesen war als nur das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein abgefahren waren. 23Aber es kamen Schiffe aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr das Dankgebet darüber gesprochen. (1) V. 11 24Wie nun das Volk sah, dass Jesus nicht dort war noch seine Jünger, stiegen sie selbst in die Schiffe und fuhren nach Kapernaum und suchten Jesus. 25Und als sie ihn am jenseitigen Ufer des Sees fanden, sagten sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? 26Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. 27Mühet euch nicht um die Speise, die vergeht, sondern um die Speise, die ins ewige Leben bleibt, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, beglaubigt. (a) Joh 4:14 28Sie sagten nun zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? 29Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Darin besteht das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den jener gesandt hat. (a) 1Jo 3:23 30Da sagten sie zu ihm: Was tust nun du für ein Zeichen, damit wir es sehen und dir glauben? Was wirkst du? (a) Joh 2:18; Mt 12:38; Mr 8:11 31Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen." (1) V. 49; 2Mo 16:4 13-15; Ps 78:24 32Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel. 33Denn das Brot Gottes ist das, welches aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt. (1) die grW. haben zugleich den Sinn: "Das Brot Gottes ist der, welcher...", und dieser Sinn wird V. 35.38.42 deutlich ausgesprochen. (2) V. 51 34Sie sagten nun zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! (a) Joh 4:15 35Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. (1) V. 48; Joh 4:14; 7:37 36Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt. 37Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen; (a) Joh 17:6-9; Mt 11:28 38denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (a) Joh 4:34; 5:30; Mt 26:39; Heb 10:9 39Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am jüngsten Tage. (a) Joh 10:28 29; 17:12 40Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (a) Joh 3:14-16 41Die Juden murrten nun über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, (1) V. 61 42und sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (a) Mt 13:55; Lu 4:22 43Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander! 44Niemand kann zu mir kommen, es ziehe ihn denn der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (1) V. 65; Mt 16:17 45In den Propheten steht geschrieben: "Und alle werden von Gott gelehrt sein." Jeder, der vom Vater her gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (a) Jes 54:13; Jer 31:33 34; 1Th 4:9; Mt 11:25-29 46Nicht als ob irgend jemand den Vater gesehen hätte, sondern nur der, welcher von Gott her ist, der hat den Vater gesehen. (a) Joh 1:18; 1Ti 6:16 47Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. (a) Joh 3:16 36; 5:24 48Ich bin das Brot des Lebens. (1) V. 35 49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben; (1) V. 31; 1Kor 10:3 4 50dies (dagegen) ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon isst und nicht stirbt. 51Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Aber das Brot, das ich geben werde, ist zugleich mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. (1) die Worte "das ich geben werde" sind an der ersten Stelle, wo sie vorkommen, vlt. ein spät. Zusatz. (2) V. 33; Lu 22:19; Heb 10:10 52Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? (1) V. 60 53Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch. (a) Mt 26:26-28; Joh 4:14; 5:26 54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (1) V. 39 44 55Denn mein Fleisch ist wahre Speise und mein Blut ist wahrer Trank. 56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (a) Joh 15:4; 1Jo 2:24; 3:24 57Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe, weil der Vater lebt, wird auch der, welcher mich isst, leben, weil ich lebe. (a) Joh 5:26 58Das ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, nicht wie die Väter es gegessen haben und (hernach doch) gestorben sind. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben. 59Dies sprach er, als er in der Synagoge in Kapernaum lehrte. 60Viele nun von seinen Jüngern, die es hörten, sagten: Diese Rede ist hart, wer kann sie anhören? 61Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Das bereitet euch Anstoss? 62Wenn ihr nun (erst) den Sohn des Menschen (dorthin) werdet auffahren sehen, wo er zuvor war -? (a) Joh 3:13; 20:17; Lu 24:51 63Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch hilft nichts; die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. (a) 2Kor 3:6 64Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glauben, und wer der war, der ihn verraten würde. (1) V. 36; Joh 2:25; 13:11 65Und er sprach: Deshalb habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn vom Vater aus gegeben. (1) V. 44 66VON da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. 67Jesus sprach nun zu den Zwölfen: Wollt etwa auch ihr hinweggehen? (a) Lu 22:28 68Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens, (a) Apg 5:20 69und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. (a) Joh 1:49; 11:27; Mt 14:33 70Jesus antwortete ihnen: Habe nicht ich euch Zwölf erwählt? Und unter euch ist einer ein Teufel. (a) Lu 6:13; Joh 13:18; 15:16 71Er meinte aber Judas, den Sohn des Simon Ischarioth; denn dieser sollte ihn verraten, einer von den Zwölfen. (1) V. 64; Joh 12:4; 18:2