1UND der Herr sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und sei unverzagt! Nimm alles Kriegsvolk mit dir und mache dich auf und ziehe hinauf nach Ai. Siehe, ich gebe den König von Ai samt seinem Volke, seiner Stadt und seinem Lande in deine Hand. 2Und du sollst mit Ai und seinem Könige tun, wie du mit Jericho und seinem Könige getan hast, nur dass ihr ihre Beute und ihr Vieh unter euch teilen dürft. Lege der Stadt auf der Westseite einen Hinterhalt. (a) Jos 6:21; 5Mo 2:34 35; 3:6 3Da machte sich Josua auf und alles Kriegsvolk, hinauf nach Ai zu ziehen. Und Josua erwählte die 30 000 streitbarsten Männer und sandte sie aus bei Nacht 4und gebot ihnen: Sehet zu! ihr sollt euch im Westen gegen die Stadt in den Hinterhalt legen, aber nicht gar zu weit von der Stadt, und seid alle bereit. 5Ich aber und alles Volk, das bei mir ist, wir wollen gegen die Stadt vorgehen. Und wenn sie dann ausrücken, uns entgegen, wie das erstemal, so wollen wir vor ihnen fliehen. 6Und sie werden uns nachrücken, bis wir sie von der Stadt weggelockt haben; denn sie werden sagen: "Sie fliehen vor uns wie das erstemal." Und wenn wir vor ihnen fliehen, 7so sollt ihr euch aus dem Hinterhalte aufmachen und die Stadt einnehmen, und der Herr, euer Gott, wird sie in eure Hand geben. 8Wenn ihr aber die Stadt eingenommen habt, so steckt sie in Brand; tut nach dem Worte des Herrn. Seht, ich gebiete es euch. 9Also sandte sie Josua aus, und sie gingen in den Hinterhalt und lagerten sich zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. Josua aber blieb jene Nacht unter dem Volke. 10Am andern Morgen aber in der Frühe musterte Josua das Volk und zog hinauf mit den Ältesten Israels vor dem Volke her nach Ai. 11Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf, und sie rückten heran und kamen vor die Stadt und lagerten sich nördlich von Ai, sodass das Tal zwischen ihnen und Ai lag. 12Dann nahm er etwa fünftausend Mann und legte sie in den Hinterhalt zwischen Bethel und Ai, westlich von der Stadt. 13Und sie stellten das Volk auf, das ganze Lager, das im Norden der Stadt war, und die Nachhut im Westen der Stadt. Josua aber ging in jener Nacht mitten in das Tal. 14Als aber der König von Ai das sah, rückten die Männer der Stadt in der Frühe eilends aus, wider Israel zu streiten, der König und sein ganzes Volk, an den Abhang vor der Araba; er wusste aber nicht, dass ihm im Westen der Stadt ein Hinterhalt gelegt war. 15Josua aber und ganz Israel liessen sich von ihnen schlagen und flohen auf dem Wege zur Wüste. 16Da wurde alles Volk, das in der Stadt war, aufgeboten, dass es ihnen nachjage, und sie jagten Josua nach und liessen sich so von der Stadt weglocken. 17Und es blieb nicht ein Mann in Ai, der nicht ausgezogen wäre, Israel nachzujagen; und sie liessen die Stadt offenstehen und jagten Israel nach. 18Da sprach der Herr zu Josua: Recke die Lanze, die du in der Hand hast, aus gegen Ai; denn in deine Hand will ich es geben. Und Josua reckte die Lanze, die er in der Hand hatte, gegen die Stadt aus. 19Der Hinterhalt aber brach eilends auf aus seiner Stellung, und sie drangen, da er seine Hand ausreckte, rasch in die Stadt ein, nahmen sie und steckten sie alsbald in Brand. 20Als nun die Männer von Ai sich umwandten, da sahen sie, wie der Rauch der Stadt zum Himmel aufstieg, und sie hatten nicht Kraft, zu fliehen, weder hierhin noch dorthin. Das Volk aber, das zur Wüste floh, kehrte sich um gegen die Verfolger. 21Denn als Josua und ganz Israel sahen, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte und dass der Rauch der Stadt aufstieg, machten sie kehrt und schlugen die Männer von Ai. 22Und die andern rückten aus der Stadt ihnen entgegen, sodass die von Ai mitten zwischen die Israeliten gerieten; diese kamen von beiden Seiten und schlugen sie, bis niemand unter ihnen übrigblieb, der entflohen und entronnen wäre. 23Den König von Ai aber nahmen sie lebendig gefangen und brachten ihn zu Josua. 24Und als die Israeliten alle Bewohner von Ai auf freiem Felde, am Abhang, wo sie ihnen nachgejagt, niedergemacht hatten und alle bis auf den letzten Mann durch die Schärfe des Schwertes gefallen waren, kehrte ganz Israel zurück nach Ai und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. 25Und derer, die an jenem Tage fielen, Männer und Frauen, waren im ganzen zwölftausend, alle Leute von Ai. 26Josua aber zog seine Hand, die er mit der Lanze ausgereckt hielt, nicht zurück, bis er an allen Bewohnern von Ai den Bann vollstreckt hatte. 27Nur das Vieh und die Beute dieser Stadt nahm Israel für sich nach dem Worte des Herrn, das er Josua geboten hatte. 28Und Josua äscherte Ai ein und machte es zu einem Trümmerhaufen für ewige Zeiten, zu einer Wüstenei, die noch heute da ist. 29Den König von Ai aber liess er an den Pfahl hängen bis zum Abend. Als aber die Sonne unterging, gebot Josua, dass man seinen Leichnam von dem Pfahle herabnehme; und sie warfen ihn vor das Tor der Stadt und errichteten über ihm einen grossen Steinhaufen, (der dort liegt) bis auf diesen Tag. (a) 5Mo 21:23 30DAMALS baute Josua dem Herrn, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal, 31wie Mose, der Knecht des Herrn, Israel geboten hatte, wie es geschrieben steht im Buche des Gesetzes Moses, einen Altar von unbehauenen Steinen, über die man kein Eisen geschwungen hatte, und sie brachten dem Herrn darauf Brandopfer dar und schlachteten Heilsopfer. (a) 2Mo 20:25; 5Mo 27:5 6 32Und er schrieb daselbst vor den Augen Israels auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Moses, das dieser aufgezeichnet hatte. 33Und ganz Israel samt seinen Ältesten, Amtleuten und Richtern stand zu beiden Seiten der Lade, den levitischen Priestern gegenüber, welche die Bundeslade des Herrn trugen, die Fremdlinge sowohl als die Einheimischen, die eine Hälfte gegen den Berg Garizim, die andre gegen den Berg Ebal hin, wie Mose, der Knecht des Herrn, vormals geboten hatte, das Volk Israel zu segnen. (a) 5Mo 27:12 34Darnach las er alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch, ganz wie es im Gesetzbuche geschrieben steht. 35Von allem, was Mose geboten hatte, war nicht ein Wort, das Josua der ganzen Gemeinde Israels nicht vorgelesen hätte, auch den Frauen und Kindern und den Fremdlingen, die mit ihnen zogen.