1ALS sich unterdessen die Zehntausende des Volkes versammelt hatten, sodass sie einander traten, fing er an, zuerst zu seinen Jüngern zu sagen: Hütet euch vor dem Sauerteig, das heisst, vor der Heuchelei der Pharisäer! 2Nichts aber ist verhüllt, was nicht enthüllt werden wird, und (nichts) verborgen, was nicht bekannt werden wird. (a) Lu 8:17 3Deswegen wird alles, was ihr im Dunkeln gesagt habt, im Licht gehört werden, und was ihr in den Kammern ins Ohr geredet habt, wird auf den Dächern gepredigt werden. 4Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nachher nichts Weiteres tun können! 5Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch: Den fürchtet! 6Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zehn Rappen? und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. 7Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. (a) Lu 21:18 8Ich sage euch aber: Wer immer sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes. 9Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. (a) Lu 9:26 10Und wer immer ein Wort wider den Sohn des Menschen sagt, dem wird vergeben werden; dem aber, der wider den heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. (a) Mt 12:31 32; Mr 3:28 29 11Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorget euch nicht darum, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt! (1) V. 11-12: Lu 21:14 15; Mt 10:19 20; Mr 13:11 12Denn der heilige Geist wird euch zu eben der Stunde lehren, was ihr sagen sollt. 13ES sagte aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, gebiete meinem Bruder, das Erbgut mit mir zu teilen! 14Er jedoch sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch eingesetzt? 15Darauf sagte er zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor aller Habsucht! denn (auch) wenn einer Überfluss hat, beruht sein Leben nicht auf seinem Besitz. (a) 1Ti 6:7-10 16Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen: Das Land eines reichen Mannes hatte gut getragen. 17Und er dachte bei sich selbst: Was soll ich tun, da ich keinen Raum habe, wohin ich meine Früchte sammeln kann? 18Und er sagte: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und grössere bauen und dorthin all mein Getreide und meine Güter sammeln 19und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter auf viele Jahre daliegen; ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich! 20Aber Gott sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir; was du aber bereitgelegt hast, wem wird es zufallen? 21So geht es dem, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist vor Gott. (a) Mt 6:20; 1Ti 6:17-19 22ER sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Sorget euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt! 23Denn das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung. 24Betrachtet die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune, und Gott ernährt sie (doch). Wieviel mehr wert seid ihr als die Vögel! 25Wer aber von euch kann durch sein Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? 26Wenn ihr nun auch nicht das geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das übrige? 27Betrachtet die Lilien, wie sie weder spinnen noch weben; ich sage euch aber: Auch Salomo in all seiner Pracht war nicht gekleidet wie eine von diesen. 28Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wieviel mehr euch, ihr Kleingläubigen! 29Und ihr - fraget (doch) nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe! 30Denn nach allen diesen Dingen trachten die Völker der Welt; euer Vater aber weiss, dass ihr diese Dinge bedürft. 31Vielmehr suchet sein Reich, dann wird euch dies hinzugefügt werden! 32Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. (a) Lu 22:29; Jes 41:14; Da 7:27 33Verkaufet euren Besitz und gebet ihn als Almosen; machet euch Beutel, die nicht veralten, einen unerschöpflichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte Zerstörung anrichtet! (a) Lu 16:9; 18:22; Mt 6:19-21 34Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. 35EURE Lenden seien umgürtet und eure Lichter brennend! (a) 1Pe 1:13 36und ihr sollt Menschen gleich sein, die auf ihren Herrn warten, wann er vom Gastmahl aufbrechen wird, damit sie, wenn er kommt und anklopft, ihm alsbald auftun. (a) Mt 25:1-13 37Wohl jenen Knechten, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie heissen, sich zu Tische setzen und wird hinzutreten und sie bedienen. (a) Lu 17:7 8; Joh 13:4 38Und wenn er in der zweiten und wenn er in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, wohl ihnen! 39Das aber merket: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er nicht in sein Haus einbrechen lassen. (a) 1Th 5:2 40Auch ihr sollt bereit sein; denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, wo ihr es nicht meint. (a) Lu 21:34-36 41Petrus aber sagte: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen (andern)? 42Und der Herr sprach: Wer ist also der kluge, treue Haushalter, den sein Herr dazu über sein Gesinde setzen wird, (ihnen) zur rechten Zeit ihr Mass Speise zu geben? 43Wohl jenem Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! 44Der Wahrheit gemäss sage ich euch: Er wird ihn über sein ganzes Besitztum setzen. (a) Mt 25:21 45Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, 46so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiss, und wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil unter den Ungläubigen geben. (1) vgl. Anm. zu 1Kor 6:1. 47Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn gekannt und nichts nach seinem Willen bereitgemacht oder getan hat, wird viele Schläge erhalten; (a) Jak 4:17 48der jedoch, der ihn nicht gekannt, aber etwas getan hat, was Schläge verdient, wird wenige erhalten. Von jedem aber, dem viel gegeben ist, wird viel gefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man (desto) mehr verlangen. 49EIN Feuer auf die Erde zu bringen, bin ich gekommen, und wie sehr wünschte ich, es wäre schon entfacht! 50Mit einer Taufe aber muss ich getauft werden, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet ist! (a) Mr 10:38 51Meint ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu schaffen? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung. (a) Mt 10:34-36 52Denn von jetzt an werden fünf in einem Haus entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien. 53Es werden entzweit sein der Vater mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter. (a) Mi 7:6 54ER sprach aber auch zu der Volksmenge: Wenn ihr im Westen eine Wolke aufsteigen seht, sagt ihr alsbald: Es kommt Regen; und es geschieht so. 55Und wenn ihr den Südwind wehen seht, sagt ihr: Es wird Gluthitze geben; und es geschieht. 56Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen; wie kommt es aber, dass ihr diese Zeit nicht beurteilt? 57WARUM aber urteilt ihr nicht auch von euch selbst aus darüber, was recht ist? 58Denn wenn du mit deinem Gegner zum Beamten gehst, so gib dir unterwegs Mühe, gütlich von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa vor den Richter schleppt und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis setzt. (1) V. 58-59: Mt 5:25 26 59Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.