1UND er bricht von dort auf und nimmt seinen Weg jenseits des Jordan in das Gebiet von Judäa; und wieder läuft eine Volksmenge bei ihm zusammen. Und er lehrte sie wieder, wie er gewohnt war. (a) Joh 10:40 2Und die Pharisäer traten herzu und fragten ihn - um ihn zu versuchen -, ob es dem Mann erlaubt sei, seine Frau zu entlassen. 3Da antwortete er und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4Sie aber sagten: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und (die Frau) zu entlassen. (a) 5Mo 24:1; Mt 5:31 32 5Da sprach Jesus zu ihnen: Mit Rücksicht auf die Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot vorgeschrieben. 6Vom Anfang der Schöpfung an aber hat er sie als Mann und Weib geschaffen. (a) 1Mo 1:27 7"Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, (a) 1Mo 2:24 8und die zwei werden ein Leib sein." Somit sind sie nicht mehr zwei, sondern (sie sind) ein Leib. (a) 1Kor 6:16 9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. 10Und zu Hause fragten ihn die Jünger wiederum darüber. (a) Mr 9:28 11Und er sprach zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andre heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. (1) gemeint ist: Er bricht die Ehe, die ihn bis dahin mit seiner ersten Frau verbunden hat; vgl. Anm. zu Mt 5:32. (a) Lu 16:18; 1Kor 7:10 11 12Und wenn sie ihren Mann entlässt und einen andern heiratet, begeht sie Ehebruch. 13UND sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühren möchte. Die Jünger aber schalten die, welche sie brachten. 14Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen, wehret es ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen. (a) Mt 18:3 16Und er umarmte und segnete sie, indem er ihnen die Hände auflegte. (a) Mr 9:36 17UND als er sich auf den Weg machte, lief einer herzu, warf sich vor ihm auf die Kniee und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 18Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut ausser Gott allein. 19Du kennst die Gebote: "Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis reden", du sollst nicht berauben, "ehre deinen Vater und deine Mutter!" (a) 2Mo 20:12-16; 3Mo 19:13; 5Mo 5:16-20 20Er aber sagte zu ihm: Meister, dies alles habe ich gehalten von meiner Jugend an. 21Da blickte ihn Jesus an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach! (a) Mt 6:20; Lu 16:9 22Er aber wurde traurig über das Wort und ging betrübt hinweg; denn er hatte viele Güter. 23Und Jesus blickte umher und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Begüterten in das Reich Gottes kommen! (a) Spr 11:28; Ps 62:11; 1Ti 6:17 24Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da begann Jesus wiederum und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! 25Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt. 26Sie aber entsetzten sich in hohem Mass und sagten zueinander: Wer kann dann gerettet werden? 27Jesus blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. (a) Hio 42:2 28PETRUS fing an, zu ihm zu sagen: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker um meinetwillen und um des Evangeliums willen verlassen hat, 30ohne hundertfach zu empfangen jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker - unter Verfolgungen - und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. 31Viele aber, welche Erste sind, werden Letzte sein und die Letzten Erste. 32SIE waren aber auf ihrer Wanderung unterwegs nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie erstaunten; die aber, welche nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm die Zwölf abermals an seine Seite und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: 33Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden ausliefern; (1) V. 33-34: Mr 9:31 34und sie werden ihn verspotten, ihn anspeien, ihn geisseln und ihn töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen. 35UND Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, gehen zu ihm hin und sagen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du uns tust, um was wir dich bitten werden. 36Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? 37Da sagten sie zu ihm: Verleihe uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen dürfen in deiner Herrlichkeit! 38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, womit ich getauft werde? (a) Mr 14:36; Lu 12:50; Rö 6:3 39Sie aber sagten zu ihm: Wir können es. Da sprach Jesus zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, womit ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; (a) Apg 12:2; Off 1:9 40aber das Sitzen zu meiner Rechten oder zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern denen (wird es zuteil), welchen es bereitet worden ist. 41Als die Zehn das hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden. 42Und Jesus ruft sie zu sich und sagt zu ihnen: Ihr wisst, dass die, welche als Fürsten der Völker gelten, sie knechten und ihre Grossen über sie Gewalt üben. 43Unter euch ist es aber nicht so, sondern wer unter euch gross sein will, sei euer Diener, (a) Mr 9:35 44und wer unter euch der Erste sein will, sei der Knecht aller; 45denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, damit ihm gedient werde, sondern damit er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. (a) Jes 53:10-12 46UND sie kamen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und viel Volk von Jericho hinwegzogen, sass der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Wege. 47Als der hörte, dass es Jesus der Nazarener sei, fing er an zu schreien: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner! 48Und es bedrohten ihn viele, er solle schweigen; er schrie jedoch noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! 49Und Jesus stand still und sagte: Rufet ihn! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei getrost, steh auf; er ruft dich! 50Der aber warf seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51Und Jesus begann und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sagte zu ihm: Rabbuni, dass ich wiedersehen kann. 52Da sprach Jesus zu ihm: Geh hin; dein Glaube hat dich gerettet. Und alsbald sah er wieder und folgte ihm auf dem Wege nach. (a) Mr 5:34