1UND es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und etliche Schriftgelehrte, nachdem sie von Jerusalem gekommen waren. 2Und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das heisst mit ungewaschenen Händen Speise zu sich nehmen sahen - (a) Lu 11:38 3die Pharisäer und alle Juden essen nämlich nicht, ohne sich die Hände mit der Faust gewaschen zu haben, indem sie die Überlieferung der Alten festhalten; (1) nach der Anweisung der Schriftgelehrten sollte die zu waschende Hand an der zusammengeballten andern Hand gerieben werden. Für ebenfalls zulässig galt das blosse Abspülen der Hände (V. 4). 4und wenn sie vom Markte kommen, essen sie nicht, ohne sich (die Hände) abgespült zu haben; und es gibt noch vieles andre, was sie zu halten überkommen haben, Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Geschirre - (a) Mt 23:25 5da fragten ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Alten, sondern nehmen mit unreinen Händen Speise zu sich? 6Er aber sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit weg von mir; (1) V. 6-7: Jes 29:13 7vergeblich aber verehren sie mich, indem sie Lehren vortragen, welche Gebote von Menschen sind." 8Ihr verlasst das Gebot Gottes und haltet die Überlieferung der Menschen fest. 9Und er sprach zu ihnen: Prächtig verwerft ihr das Gebot Gottes, um eure Überlieferung zu befolgen. 10Denn Mose hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter", und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." (a) 2Mo 20:12; 21:17 11Ihr aber sagt: Wenn jemand zu Vater oder Mutter spricht: "Was dir von mir zugute kommen könnte, soll (vielmehr) Korban, das heisst: eine Opfergabe, sein", 12so lasst ihr ihn für seinen Vater oder seine Mutter nichts mehr tun 13und macht damit das Wort Gottes ungültig durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches der Art tut ihr viel. 14UND er rief wiederum das Volk herbei und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und verstehet! 15Nichts kommt von aussen in den Menschen hinein, das ihn verunreinigen kann, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. (a) Apg 10:14 15 28 16[Wenn jemand Ohren hat, zu hören, so höre er!] (1) viele alte Textzeugen haben hier diesen Vers - vgl. Mr 4:23; Mt 11:15 17Und als er vom Volke weg ins Haus gegangen war, fragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. 18Und er sprach zu ihnen: Auch ihr seid so unverständig? Merkt ihr nicht, dass alles, was von aussen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht verunreinigen kann? 19Denn es kommt nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und kommt heraus an seinen Ort - und damit erklärte er alle Speisen für rein. 20Er sprach aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. 21Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, 22Ehebruch, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, neidischer Blick, Lästerung, Hochmut, Narrheit. 23Alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. 24VON dort aber brach er auf und begab sich in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus und wollte nicht, dass es jemand erführe. Und er konnte nicht verborgen bleiben, 25sondern sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte. Und sie kam, warf sich ihm zu Füssen - 26die Frau war aber eine Heidin, aus Syrophönizien gebürtig - und bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben. 27Da sprach er zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hunden hinzuwerfen. 28Sie aber antwortete und sagte zu ihm: Gewiss, Herr; auch die Hunde unter dem Tische zehren (ja nur) von den Brosamen der Kinder. 29Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin; der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren. 30Da ging sie hinweg in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bette liegend und den Dämon ausgefahren. 31UND nachdem er das Gebiet von Tyrus wieder verlassen hatte, kam er über Sidon an den galiläischen See mitten in das Gebiet der Zehn Städte. (a) Mt 15:29-31 32Und sie brachten einen Tauben zu ihm, der kaum reden konnte, und baten ihn, ihm die Hand aufzulegen. 33Und er nahm ihn vom Volk weg beiseite, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte ihm die Zunge mit Speichel, (a) Mr 8:23 34blickte zum Himmel auf, seufzte und sprach zu ihm: Ephatha, das heisst: tu dich auf! (a) Joh 11:41 35Da taten sich seine Ohren auf, und die Bindung seiner Zunge löste sich, und er redete richtig. 36Und er gebot ihnen, dass sie es niemandem sagen sollten; aber soviel er es ihnen gebot, um soviel mehr machten sie es kund. (a) Mr 1:43-45 37Und sie erstaunten im höchsten Mass und sprachen: Er hat alles wohl gemacht, und die Tauben macht er hören und die Stummen reden. (a) Jes 35:5