1UND Jesus ging in den Tempel Gottes und trieb alle, die im Tempel verkauften und kauften, hinaus und stiess die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um (a) Sac 14:21 2und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heissen"; ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle. (a) Jes 56:7; Jer 7:11 3Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie. (a) Mt 11:5 4Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die staunenswerten Taten sahen, die er vollbrachte, und die Kinder, die im Tempel schrieen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie unwillig (a) Ps 118:25 5und sagten zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Da sprach Jesus zu ihnen: Ja; habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet"? (a) Ps 8:3 6Und er verliess sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und blieb dort übernacht. 7ALS er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. 8Und er sah einen Feigenbaum am Wege, ging zu ihm hin und fand nichts daran als nur Blätter. Und er sprach zu ihm: Nie mehr soll Frucht von dir kommen in Ewigkeit! Und sofort verdorrte der Feigenbaum. 9Als die Jünger das sahen, verwunderten sie sich und sagten: Wie ist der Feigenbaum sofort verdorrt? 10Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was dem Feigenbaum widerfahren ist, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! so wird es geschehen. (a) Mt 17:20; Lu 17:6 11Und alles, was ihr im Gebet gläubig erbittet, werdet ihr empfangen. 12UND als er in den Tempel gekommen war, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er lehrte, und sagten: In was für einer Vollmacht tust du dies, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? (a) Joh 2:18 13Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch etwas fragen; und wenn ihr es mir sagt, will auch ich euch sagen, in was für einer Vollmacht ich dies tue. 14Woher stammte die Taufe des Johannes? vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er uns erwidern: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? (a) Lu 7:30 15Wenn wir aber sagen: von Menschen, so müssen wir das Volk fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. (a) Mt 14:5 16Und sie antworteten Jesus: Wir wissen es nicht. Da sprach auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in was für einer Vollmacht ich dies tue. 17WAS meint ihr aber? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er trat zu dem ersten und sagte: Mein Sohn, geh, arbeite heute im Weinberg! 18Der aber antwortete: Ja, Herr, und ging nicht hin. 19Dann trat er zu dem zweiten und sagte ebenso. Der aber antwortete: Ich will nicht. Später reute es ihn, und er ging hin. 20Wer von den zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie sagten: Der zweite. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen kommen vor euch in das Reich Gottes. (a) Lu 3:12; Mt 18:14 21Denn Johannes ist zu euch gekommen mit der Lehre von der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner und die Dirnen aber haben ihm geglaubt; ihr dagegen habt, als ihr es saht, hinterdrein nicht einmal Reue empfunden, sodass ihr ihm geglaubt hättet. 22HÖRET ein andres Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm; und er verpachtete ihn an Weingärtner und zog ausser Landes. (a) Mt 25:14; Jes 5:1 2 23Als aber die Zeit der Früchte herangekommen war, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. 24Und die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie. 25Wiederum sandte er andre Knechte hin, mehr als die ersten, und sie taten ihnen ebenso. 26Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. 27Als jedoch die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie untereinander: Dies ist der Erbe; kommet, lasset uns ihn töten und sein Erbgut behalten! (a) Mt 26:3 4; 27:23 28Und sie ergriffen ihn, stiessen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. (a) Heb 13:12 29Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? 30Sie sagen zu ihm: Er wird sie als Übeltäter übel umbringen und den Weinberg an andre Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden. 31Jesus sagt zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, / der ist zum Eckstein geworden; / durch den Herrn ist dieser es geworden, / und er ist wunderbar in unsern Augen"? (a) Ps 118:22 23; Apg 4:11; Jes 28:16; Rö 9:33; 1Pe 2:6-8 32Deshalb sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt. (a) Apg 13:46 33[Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.] (1) viele alte Textzeugen fügen diesen Vers hinzu. vgl. Lu 20:18 (a) Jes 8:14 15; Da 2:34 35 44 45 34Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, merkten sie, dass er von ihnen redete; 35und sie suchten ihn festzunehmen, fürchteten aber die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielt. 36UND als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, da sandte Jesus zwei Jünger 37und sagte zu ihnen: Gehet in das Dorf, das vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu mir! 38Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sagen: Der Herr bedarf ihrer. Dann wird er sie alsbald freigeben. (a) Mt 26:18 39Dies geschah aber, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet worden ist, welcher spricht: 40"Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers." (a) Jes 62:11; Sac 9:9 41Die Jünger aber gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 42führten die Eselin und das Füllen herbei und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf sie. 43Die meisten aber unter dem Volk breiteten ihre Kleider auf dem Wege aus; andre hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. (a) 2Kön 9:13 44Die Volksmenge aber, die ihm voranging und nachfolgte, rief: "Hosianna" dem Sohne Davids! / "Gepriesen sei, der da kommt / im Namen des Herrn! / Hosianna" in den Höhen! (a) Ps 118:25 26; Mt 23:39 45Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sagte: Wer ist das? 46Die Volksmenge aber sagte: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.