1EIN Lied der Korahiten. 2O Gott, mit unsern Ohren haben wir es gehört, / unsre Väter haben es uns erzählt: / Eine Tat hast du getan in ihren Tagen, / in den Tagen der Vorzeit mit deiner Hand. / 3Völker hast du vertrieben, sie aber eingepflanzt, / hast Nationen vernichtet, sie aber ausgebreitet. / (a) Ps 80:9 4Denn nicht mit ihrem Schwert gewannen sie das Land, / und nicht ihr Arm schuf ihnen den Sieg, / nein, deine Rechte und dein Arm / und das Licht deines Angesichts; denn du warst ihnen hold. / 5Du bist's, mein König und mein Gott, / der Sieg entbietet für Jakob. / 6Durch dich stossen wir nieder unsre Bedränger; / in Kraft deines Namens zertreten wir unsre Gegner. / 7Denn nicht auf meinen Bogen verlasse ich mich, / und mein Schwert kann mir nicht helfen. / (a) Jos 24:12; 1Sa 17:47 8Nein, du hilfst uns vor unsern Bedrängern / und machst zuschanden, die uns hassen. / 9Gottes rühmen wir uns allezeit, / und deinen Namen preisen wir immerdar. / 10Und doch hast du uns verstossen, mit Schmach uns bedeckt, / und ziehst nicht aus mit unsern Heeren. / (a) Ps 60:12 11Du liessest uns weichen vor dem Feinde, / und die uns hassen, machten sich Beute. / 12Du gabst uns hin wie Schafe zum Frass / und zerstreutest uns unter die Heiden. / 13Du verkauftest dein Volk um ein Spottgeld, / leichten Kaufes gabst du es preis. / 14Du machtest uns zur Schmach bei unsern Nachbarn, / zum Spott und Hohn derer, die uns umgeben. / (a) Ps 79:4; 80:7 15Du machtest uns zum Sprichwort unter den Heiden, / dass die Völker den Kopf über uns schütteln. / 16Allezeit ist meine Schmach vor meinen Augen, / und Scham bedeckt mein Angesicht / 17ob der Stimme des lästernden Spötters, / ob dem Blick des rachgierigen Feindes. / 18All das hat uns getroffen, und wir haben doch dein nicht vergessen / und haben deinen Bund nicht verraten. / 19Unser Herz ist nicht abtrünnig geworden, / noch ist gewichen von deinem Pfad unser Tritt, / 20dass du uns verstiessest an die Stätte der Schakale / und mit Finsternis uns bedecktest. / 21Wenn wir des Namens unsres Gottes vergassen, / unsre Hände erhoben zu einem fremden Gott - / 22würde Gott solches nicht erforschen? / Er kennt ja die Heimlichkeiten des Herzens. / 23Nein, um deinetwillen werden wir hingewürgt Tag für Tag / und sind wir geachtet wie Schlachtschafe. / 24Wach auf! Warum schläfst du, o Herr? / Erwache! Verstosse nicht ewig! / (a) Ps 35:23 25Warum verbirgst du dein Angesicht, / vergissest unsres Elends und unsrer Drangsal? / 26Denn in den Staub ist gebeugt unsre Seele, / und unser Leib klebt an der Erde. / (a) Ps 119:25 27Mache dich auf, uns zu helfen, / und erlöse uns um deiner Gnade willen!