1Tue auf, Libanon, deine Tore, dass Feuer deine Zedern verzehre! 2Wehklage, Zypresse! denn die Zeder ist gefallen, die Gewaltigen sind vernichtet. Wehklagt, ihr Eichen Basans! denn der Bannwald ist gefällt. (a) Jes 2:13 3Horch! die Hirten wehklagen; denn verwüstet ist ihre Herrlichkeit. Horch! es brüllen die Löwen; denn verwüstet ist die Pracht des Jordan. 4SO spricht der Herr, mein Gott: Weide die Schlachtschafe, 5deren Käufer sie schlachten und es nicht büssen, deren Verkäufer sprechen: "Gott sei gelobt! Ich bin reich geworden", und deren Hirten ihrer nicht schonen. 6Denn ich will fortan der Bewohner der Erde nicht schonen, spricht der Herr, sondern siehe, ich überliefere die Menschen einen jeden in die Hand seines Hirten und in die Hand seines Königs, und die werden die Erde verheeren, und niemanden rette ich aus ihrer Hand. 7Und ich weidete die Schlachtschafe für die Schafhändler. Und ich nahm mir zwei Stäbe; den einen nannte ich "Huld", den andern nannte ich "Verbindung", und so weidete ich die Schafe, 8und ich tat in einem Monat die drei Hirten hinweg. Dann verlor ich die Geduld mit ihnen, und auch sie wurden meiner überdrüssig. 9Und ich sprach: Ich mag euch nicht weiden; was sterben will, das sterbe, und was verkommen will, verkomme, und von denen, die übrigbleiben, fresse eines des andern Fleisch! 10Und ich nahm meinen Stab "Huld" und zerbrach ihn, zu lösen den Bund, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte; 11und am selben Tage ward er gelöst. Da erkannten die Schafhändler, die scharf auf mich achteten, dass es das Wort des Herrn war. 12Und ich sprach zu ihnen: Beliebt es euch, so gebt mir meinen Lohn, wo nicht, so lasst es bleiben. Da wogen sie mir meinen Lohn dar, dreissig Lot Silber. 13Der Herr aber sprach zu mir: Wirf ihn in den Schatz, den herrlichen Preis, dessen sie dich wertgeachtet haben. Da nahm ich die dreissig Lot Silber und warf sie in den Schatz im Hause des Herrn. 14Dann zerbrach ich auch meinen zweiten Stab "Verbindung", zu lösen die Verbrüderung zwischen Juda und Israel. (1) aL: "Jerusalem". 15Darnach sprach der Herr zu mir: Nochmals nimm dir das Gerät eines ruchlosen Hirten. 16Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Lande erstehen, der des Verkommenen nicht achtet, das Versprengte nicht sucht und das Zerbrochne nicht heilt, der das Gesunde nicht versorgt, sondern das Fleisch des Gemästeten verzehrt und ihre Klauen zerreisst. 17Wehe über den nichtsnutzigen Hirten, der die Schafe verlässt! Verderben über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll gänzlich verdorren, und sein rechtes Auge soll völlig erlöschen!